Der seidene Faden von Regisseur Paul Thomas Anderson, nach eigenem Drehbuch ist ein amerikanisches Drama aus dem Jahr 2017, welches in der britischen Modewelt der 1950er Jahre angesiedelt ist. Daniel Day-Lewis spielt überzeugend den Modeschöpfer Reynolds Woodcock und Vicky Krieps überzeugt als seine Muse Alma. Ein Spiel um Macht, Einfluss, Genie und Liebe nimmt ihren zum Teil tragischen Verlauf.
Der seidene Faden überzeugt auch mit seinen Nebendarstellern, allen voran Lesley Manville als die ebenso gefühlskalte wie berechnende Cyril Woodcock, die Schwester des Modeschöpfers. Aber auch Harriet Sansom Harris als Barbara Rose, mit einem Hang zur ehrlichen Hässlichkeit weiß zu überzeugen. Der Film, welcher für ein halbes Dutzend Oscars nominiert war, konnte schließlich den Oscar für das Beste Kostümdesign gewinnen.
Der Seidene Faden erzählt eine etwas bizarre Liebesgeschichte, in der sich vor allem Alma gegenüber Reynolds und Cyril behaupten muss, wenn sie ihre Liebe nicht verlieren will, die sie so unerwartet getroffen hat. Die Stärke des Films liegt in seiner subtilen Erzählweise und auch im subtilen, aber sehr berührenden, fast sinnlichen Schauspiel seiner Schauspieler. Die Zurückhaltung zuungunsten eines Spannungsbogen ist fast ein wenig zu stark spürbar.
Der seidene Faden spielt im glamourösen London der 1950er Jahre. Der renommierte Damenschneider Reynolds Woodcock (Daniel Day-Lewis) und seine Schwester Cyril (Lesley Manville) stehen im Zentrum der britischen Modewelt. Ihre Marke „The House of Woodcock“ wird vom Adel ebenso geschätzt wie von Filmstars und High-Society-Größen.
Als begehrter Junggeselle stürzt sich Woodcock von einer Affäre in die nächste, bis er die junge, willensstarke Alma (Vicky Krieps) trifft, die nicht nur seine Geliebte wird, sondern auch seine Muse und größte Inspiration. Das sorgsam kontrollierte Leben des Designers beginnt aus den Fugen zu geraten, als ihn der angsteinflößendste aller Flüche trifft – die Liebe.
Der amerikanische Regisseur Paul Thomas Anderson ist Autodidakt und hat neben zahlreichen Kurzfilmen auch mehr als ein halbes Dutzend Spielfilme inszeniert und zumeist auch das Drehbuch geschrieben. Darunter finden sich zahlreich prämierte Filme wie Magnolia, Punch-Drunk Love, There Will Be Blood oder The Masters. Für diesen Film hat er auch die Kamera selbst übernommen.
Der seidene Faden, mit einer Laufzeit von ungefähr 130 Minuten, wird mit sehr schönem Bild, das nicht nur herrliche Kostüme zeigt, sondern auch die 1950er Jahre wieder lebendig werden lässt, im Format 16:9 (1,85:1 Widescreen) geboten. Der gute, recht sanfte Ton mit der Musik von Radiohead Gitarrist Jonny Greenwood wird auf Englisch in DTS:X und Deutsch in DTS Digital Surround 5.1 präsentiert. Unter den Extras findet sich folgendes Bonusmaterial:
- Kameratests
- Für den hungrigen Jungen
- House-of-Woodcock-Modenschau
- Fotos von Hinter den Kulissen
eine sehr subtile Hand bei der Regie durch Paul Thomas Anderson
das Ende des Films weißt durchaus zu überraschen
Regie, Drehbuch, Kamera ist ein wenig zu viel in einer Hand
es fehlt dem Film eindeutig ein Spannungselement