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Der Joker – Der Mann, der nicht mehr lacht – Finale

Der Joker – Der Mann, der nicht mehr lacht: Die Schlacht der Joker von Matthew Rosenberg war von Anfang an keine gewöhnliche Comicserie. Matthew Rosenberg nahm den Clownprinzen des Verbrechens, zerriss seine Identität in zwei Hälften und warf die Leser*innen mitten in ein Noir-verseuchtes Albtraumlabyrinth. Dieser Comicband bringt die surreale Geschichte nun zu ihrem furiosen Abschluss. Die Autor*innen und Zeichner*innen lassen dabei nichts und niemanden verschont.

Im finalen Comicband der Mini-Serie eskaliert das zentrale Mysterium um die zwei Joker endgültig. Während einer von ihnen eine brutale Spur durch Gotham zieht, spielt der andere mit den Grenzen seiner eigenen Realität – oder des Wahnsinns. Die Handlung springt zwischen intensiver Action und psychologischer Zersetzung.

Zum Höhepunkt wird eine verstörende Begegnung mit Jason Todd alias Red Hood präsentiert, der gezwungen ist, sich alten Dämonen zu stellen. Am Ende kommt es zur Konfrontation beider Joker, mit tödlichem Ausgang. Der eine stirbt, oder doch nicht? Und der andere? Wobei man sagen muss, dass Geoff Johns dieses Konzept mit 3 Jokern besser gelungen ist. Etwas irritierend ist, dass in einem Krieg zwischen den beiden Joker, nicht einmal der Schatten von Batman zu sehen ist.

Matthew Rosenberg beweist in dieser Trilogie einmal mehr sein Talent abgründige Figuren zu inszenieren. Sein Joker ist nicht einfach nur ein Antagonist, er ist ein Konzept und ein Katalysator für Chaos. Rosenberg spielt gezielt mit Wahrnehmung, Identität und Wiederholung. Die Idee von zwei Jokern ist dabei nicht bloß ein Gimmick, sondern wird zum tragenden Thema. Wer bin ich, wenn es ein zweites Ich gibt, das genauso brutal, charismatisch und unberechenbar ist, wie ich selbst.

Der Joker in dieser Story ist kein Typ, sondern ein Spiegelkabinett des Wahnsinns. Es ist fast unmöglich zu sagen, welcher Joker „der echte“ ist und genau das ist der Punkt. Einer von ihnen scheint empathischer, der andere wirkt wie eine Best-of-Version aller bisherigen Joker-Inkarnationen. Doch beide sind tödlich. Beide glauben an ihre eigene Geschichte. Beide hassen es, nicht allein zu sein. Die Figur entgleitet ständig und bleibt dennoch fesselnd.

Das Comic stellt die Frage: Ist Wahnsinn übertragbar? Ist der Joker ein Virus, ein Gedanke, eine Rolle? Durch die Dualität der Hauptfigur wird eine existenzielle Debatte geführt. Wenn der Joker alles ist, was bleibt dann von ihm übrig? Oder von uns? Das Ende ist nicht als Abschluss gedacht, sondern als Wiedergeburt oder Rekursion.

Carmine Di Giandomenico liefert einen düsteren, expressionistischen Stil, der hervorragend zur zerrissenen Handlung passt. Besonders in den späteren Ausgaben mischen sich Schatten, psychedelische Farbverläufe (koloriert von Arif Prianto) und brutale Nahaufnahmen.

Die Geschichte des Jokers

Der Joker bleibt eine der faszinierendsten Figuren des DC-Universums, weil er sich ständig neu erfindet. In dieser Serie wird seine Identität auf die Probe gestellt. Er steht einem Doppelgänger gegenüber, der ihm nicht nur äußerlich, sondern auch in seinen psychopathischen Zügen gleicht. Dieser Konflikt wirft Fragen über das wahre Wesen des Jokers auf. Ist er mehr als nur ein Gesicht hinter dem Makeup? Was bedeutet es der Joker zu sein? Rosenbergs Interpretation der Figur bietet nicht nur neue Einblicke in seinen Wahnsinn, sondern auch in seine Verletzlichkeit.

Die Serie erkundet Themen wie Identität, Wahnsinn und Chaos auf philosophische Weise. Sie wirft Fragen über die Natur des Selbst auf, insbesondere darüber, wie viel unserer Identität durch andere definiert wird und wie viel durch uns selbst. Der Joker ist nicht nur ein Charakter, sondern eine Idee, die in der Vorstellung der Menschen verankert ist. Diese philosophischen Aspekte laden die Leser*innen dazu ein, über das Wesen des Bösen und die Rollen, welche Menschen freiwillig oder unfreiwillig übernehmen, nachzudenken.

Der Inhalt

Der Joker – Der Mann, der nicht mehr lacht #3 (Joker: The Man Who Stopped Laughing #10 – #12) handelt davon, dass der Joker zurück nach Gotham City kommt. Doch dort treibt schon ein anderer Joker sein Unwesen. Die beiden teilen die Verbrecher*innen der Stadt in zwei Lager und so kommt es schließlich zur unausweichlichen Schlacht der beiden Killerclowns.

Der Joker zählt zu den ältesten Feind*innen von Batman und wurde von Jerry Robinson, Bill Finger und Bob Kane erschaffen. Seinen ersten Auftritt hatte er in Batman #1 vom April 1940 und er hat während der Geschichte von Batman zahlreiche Wandlungen durchgemacht. Auch bei DC Rebirth spielte er wieder die Rolle des großen Antagonisten von Batman und trat zuletzt im Joker War auf.

Hier entscheidet sich, wer stirbt, wer überlebt, sowie wer zuletzt lacht. Denn es geht nicht nur darum, wer der „Boss“ in der Stadt ist, sondern auch um die Frage, wer eigentlich der echte Joker ist. Der Comicband wurde von Matthew Rosenberg geschrieben und u.a. von Carmine Di Giandomenico, sowie Francesco Francavilla gezeichnet.

Die Comickünstler*innen

Die Serie wird durch die Kunst von Carmine Di Giandomenico und Francesco Francavilla zum Leben erweckt, deren Stile eine düstere und bedrohliche Atmosphäre erzeugen. Di Giandomenicos detaillierte Zeichnungen vermitteln die rohe Energie und den Wahnsinn des Jokers, während Francavillas Farben die emotionale Tiefe der Geschichte unterstreichen. Die visuelle Darstellung der Serie passt perfekt zur bedrückenden Stimmung der Geschichte und verstärkt den Eindruck des Unheimlichen.

Der italienische Zeichner Carmine Di Giandomenico begann seine Karriere für den Comicverlag Phoenix. Zu seinen ersten großen Arbeiten zählen seine Zeichnungen für die Serie Conan the Barbarian. Er hat auch für einige Filme das Storyboard gezeichnet. Zu seinen bekanntesten Arbeiten zählt Punisher: War Zone von Marvel Comics oder Flash von DC Comics.

Der US-amerikanische Comicautor und ehemaliger Musikproduzent Matthew Rosenberg begann seine junge Comickarriere bei den Black Mask Studios. Seitdem hat er für verschiedene Serien von Marvel Comics und DC Comics geschrieben. Bei DC Comics hat er seine erste Geschichte für die Black Canary Serie geschrieben.

Panini Comics hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Der Joker – Der Mann, der nicht mehr lacht #3 ist ein Comicband mit der deutschsprachigen Ausgabe der gleichnamigen US-Serie von DC Comics. Der Comicband wurden am 24. September 2024 in deutscher Übersetzung als Softcover und mit Variant Cover herausgebracht.

Der Joker – Der Mann, der nicht mehr lacht #3: Die Schlacht der Joker ist eine abgründige Erzählung über Identität, Wahnsinn und den Mythos Joker. Es gibt keine Antworten, keine Held*innen, kein Happy End, aber eine unvergessliche Reise. Wer bereit ist, sich auf dieses Chaos einzulassen, bekommt eine interessante Jokererzählung und ein spannendes, wenngleich etwas verwirrendes Finale geboten.
Pros
  • doppelte Identität – doppelter Wahnsinn
  • visueller Retro-Charme
  • keine Moral, kein Netz
  • gelungene Metaebene
Cons
  • sprunghafte Erzählweise
  • kein klassischer Batman
  • man verwechselt die Joker leicht

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