Der Herr der Träume von Jerry Hawthorne erscheint beim Spieleverlag Asmodee in deutscher Sprache. Es ist ein zauberhaftes Abenteuerspiel, in dem sich bis zu vier Stofftiere gegen böse Träume stellen, um ihr kleines Mädchen zu beschützen. Es gibt liebevolle Geschichten und Anregungen wie man mit Kindern die vorkommenden Themen wie Freundschaft, Verlust, Traurigkeit, etc. besprechen kann.
Der Herr der Träume ist ein sympathisches Brettspiel für etwas größere Kinder, vor allem da die Regeln und die spielerischen Freiheiten bzw. Möglichkeiten kleine Kinder noch etwas überfordern könnten, aber es ist auch für Erwachsene ein interessantes Spiel. Die einzelnen Geschichten sind in verschiedene Kapitel unterteilt, wovon, je nach Erfolg der Spieler und ihren Entscheidungen, nicht jedes auch immer gespielt wird. Ein großer Nachteil ist, dass die Regeln selbst recht schwammig formuliert sind.
Auf der positiven Seite ist es ein sehr niedliches Spiel, das viel Abwechslung und auch unterschiedliche Wege zum Finale der jeweiligen Geschichte bietet. Auch die Idee, dass man mit jeder Seite auch den Spielplan aufschlägt, ist echt nett. Die Spielmechaniken sind durchdacht, wenngleich immer wieder Regelfragen auftauchen. Ein bisschen schwierig ist, dass der Glücksfaktor gleich doppelt beansprucht wird. Einerseits muss man die richtigen Würfel ziehen, und dann muss man damit auch noch erfolgreich würfeln.
Sehr schön sind die vielen Entscheidungsmöglichkeiten und dass man auf verschiedenen Wegen durch die Geschichte reisen kann, wobei sieben Geschichten im Brettspiel vorhanden sind und jede Geschichte aus mehreren Kapiteln besteht. Auch die Figuren sind nett gestaltet. Nach den ersten Kapiteln hat man die grundlegenden Spielmechaniken verstanden.
Der Spielablauf wird vereinfacht dargestellt
Jedes Kapitel hat eigene spezielle Sonderregeln und unterschiedliche Ziele, wie dass man ein bestimmtes Feld erreichen muss, einen Feind besiegen oder einen Gegenstand finden muss. Der Spieler, der am Zug ist, führt die unten angeführten Schritte in der angegebenen Reihenfolge durch und zwar so lange, bis man durch die Seite angewiesen wird eine neue Seite aufzuschlagen.
- Der Spieler zieht 5 Würfel, welche er für seine Aktionen verwendet.
- Mit weißen Würfel kann man Watte erhalten, welche die Lebensenergie der Stofftiere darstellt.
- Schwarze Würfel erhöhen die Bedrohungen und werden auf der Bedrohungsleiste abgelegt.
- Mit den restlichen Würfeln kann man nun Aktionen durchführen, wobei ausgenommen von Pinken Würfeln, welche man als Joker einsetzen kann, jeder Würfel für eine bestimmte Art von Aktionen verwendet werden kann:
- Bewegen
- Einen Würfel speichern
- Unterstützen
- Würfelprobe
- Gruppenaufgabe
- Angreifen
- Suchen
- Alle unbenutzten Würfeln werden abgelegt.
- Es wird die Bedrohung geprüft und wenn gleichviel oder mehr Bedrohungswürfel wie Monster auf der Leiste liegen, bekommen die Monster ihren Spielzug.
Bei all den Proben kann man pinke Würfel als Joker verwenden und man kann immer, wenn man mehrere Würfel einer Farbe hat, gemeinsam würfeln und addieren, oder mehrere Aktionen ablegen und einzelnen würfeln. Erfolgreich ist man, wenn man eine bestimmte Zahl erreicht oder sie übertrifft. Vor allem bei der Bewegung ist es oft sinnvoll sich mit einem Würfel zu bewegen, eine andere Aktion durchzuführen und sie danach wieder mit einem Würfel zu bewegen. Man kann so viele Aktionen durchführen wie man möchte und jede einzelne Aktion so oft wie möglich, so lange man noch Würfel dafür hat.
Der Herr der Träume wurde von Jerry Hawthorne entwickelt. Der US-amerikanische Spieleautor hat mehr als ein Dutzend Spiele erfunden. Seinen größten Erfolg feierte er mit dem kooperativen Brettspiel Maus & Mystik, welches auf der Comicserie Mouse Guard basiert. Mit folgendem Brettspiel knüpft er an die Spielmechaniken seines großen Erfolgs an.
das Brettspiel ist sehr liebevoll gestaltet
obwohl es kindlich ist, ist es auch für Erwachsene nett
das Brettspiel steckt voller überraschender Möglichkeiten
einige Spielmechaniken sind äußert gelungen
die Regelmechaniken könnten kleine Kinder überfordern
der Glücksfaktor ist doch sehr hoch