Der goldenen Kompass #1 von Stéphane Melchior-Durand und Clément Oubrerie ist eine Comic-Reihe, welche auf dem gleichnamigen ersten Band der His Dark Materials Trilogie des amerikanischen Autors Philip Pullman basiert. Im Mittelpunkt steht das zwölfjährige Mädchen Lyra Belacqua, ihr Dæmon Pantalaimon und der titelgebende goldene Kompass.
Der goldenen Kompass #1 spielt in einer Welt, die der unseren sehr ähnlich ist, aber in der die Menschen eine enge Bindung zu Dæmonen, einer Manifestation der eigenen Seele in Tiergestalt haben. Außerdem leben sie in einer viktorianischen Steampunk Gesellschaft. Das Buch wurde auch bereits mit Nicole Kidman und Daniel Craig verfilmt. Die vorliegende Graphic Novel liegt aber näher am Buch und in seiner grafischen Gestaltung wirkt die Welt bei weitem nicht so fantastisch wie im Film.
Der goldenen Kompass #1 handelt von Lyra und ihrem Dæmon Pantalaimon, die im Jordan College leben. Gerade als ihr Onkel Lord Asriel aus dem Norden zurückkehrt, um der herrschenden Kirche Visionen von Parallelwelten zu unterbreiten, verschwinden in der Gegend immer mehr Kinder. Man hört schreckliche Gerüchte über die Entführer, nämlich dass sie den Kindern ihre Dæmonen entreißen sollen. Damit beginnt ein großes Abenteuer für Lyra.
Der goldenen Kompass #1 bietet fast aquarellartige Zeichnungen mit einem sehr eigenwilligen, gewöhnungsbedürftigen Stil von Clément Oubrerie. Auch wenn er das Augenmerk sehr stark auf die Geschichte der eigenwilligen, wie selbstbewussten Lyra Belacqua lenkt, geht für mich ein wenig das Fantastische, das in der Romanvorlage vorherrschte, ein wenig verloren. Aber wem die Filmumsetzung zu bunt und schrill war, wird viel Gefallen an dem Comic finden.
Stéphane Melchior-Durand ist französischer Drehbuchautor und schreibt vor allem für verschiedene Animationsfilme, wie die Serien Das Green Team oder Sherlock Yack – Der Zoodetektiv. Er hat Kunstgeschichte studiert bevor er verschiedene Filme oder Bücher wie Der große Gatsby oder Der goldenen Kompass für Comics angepasst hat.
Der französische Comickünstler Clément Oubrerie hat in Frankreich und den USA studiert. Er hat über 40 Kinderbücher illustriert, Comics gezeichnet und Bücher gestaltet und dafür diverse Preise erhalten. Er hat auch zwei Animationsstudios aufgebaut. Besonders mit seiner Arbeiten für die Serie „Aya“ wurde er bekannt.
das Comicalbum ist sehr dialogstark
es wird eine recht fesselnde Geschichte erzählt
auch düstere Momente werden nicht ausgespart
einzelne Figuren sind nicht unbedingt wiederzuerkennen
das Tempo der Erzählung wirkt leicht gehetzt