Meine Familie ist deprimiert, hungrig und verzweifelt. Unsere Vorräte gehen zu Neige, die Verletzungen heilen nur langsam. Die letzte Hoffnung scheint geschwunden, aber nein, so verzweifelt meine Familie auch ist, ich gebe nicht auf. Wir kämpfen weiter, Tag für Tag, Stück für Stück. Wir werden überleben.
Dead in Vinland – True Viking edition ist ein ziemlich knackiges Survival Adventure, nichts was man kurz nebenbei spielt, in der Straßenbahn oder auf dem Weg zur Arbeit oder zur Uni. Diese True Viking-Edition umfasst die drei DLCs für Dead in Vinland: The Vallhund, Battle of the Heodenings und Norse Side Stories. Es sind vor allem ein paar Kleinigkeiten, die das Spielerlebnis stören. Bei Wikingern finde ich Depression einen merkwürdigen Begriff. Außerdem sind einige deutsche Übersetzungen ziemlich krass geraten und ständig liest man Wow, Super, Toll, etc.
Auch wiederholen sich mit der Zeit die Aufgaben, die aber nichtsdestotrotz überraschend komplex sind. Überleben war selten so schwer wie als Wikinger. Mit der Zeit ist man für ein ganzes Dorf zuständig und verantwortlich, aber ständig drohen Ressourcenknappheit, Hunger und Depression. Dazu kommen knifflige Kämpfe und Tributzahlungen, welche die Gemeinschaft immer mehr an den Rand des Ruins führen. Es wird aber auch sehr geschickt die Hintergrundgeschichte eingewoben und so erfährt man einiges über die Hauptcharaktere.
Dead in Vinland – True Viking edition handelt von Eirik und seiner Familie, die ins Exil auf einer weit entfernten und unbekannten Insel verbannt wurden und ihrem Kampf zu überleben. Der Gamer verwaltet ihre physische und geistige Gesundheit, erkundet die Insel, organisiert das Lager und interagiert mit anderen Menschen. Einige werden Eirik und seiner Familie helfen, andere werden aber weniger freundlich gesinnt sein. Es gilt die esoterischen Mysterien von Vinland zu enthüllen, die Eiriks Familie das Leben retten, oder ihr den Tod bringen.
Das Game ist grafisch sehr nett. Die Zwischensequenzen sind in comicartigen Bildern, in einem recht düsteren Stil gehalten, auch die einzelnen Levels haben diesen Stil beibehalten. Der etwas kantige Grafikstil ist konsequent umgesetzt und auch wenn die Qualität der Zeichnungen nicht immer dem höchsten Niveau entspricht, ergibt alles doch eine stimmige Atmosphäre. Auch der nordische Soundtrack trägt das seine zur Atmosphäre bei. Die Welt entspricht dabei nicht unserer, sondern sie ist ein Mix aus nordischen Sagen und verschiedenen Völkern. Die Texte wurden auf Deutsch übersetzt, es gibt aber keine Synchronisation.
Dead in Vinland – True Viking edition hat ein recht komplexes Gameplay. Das Managment-Element in diesem Survival Adventure wird sehr hoch gehalten. Es gilt nicht nur die Ressourcen zu entdecken und abzubauen, sondern sie auch zu verarbeiten. Man kann jagen oder in der Wildnis Nahrung sammeln, aber man kann sich auch verletzten und vergiften. Und dann sollte man Heilmittel herstellen, weil die Verletzungen und Vergiftungen immer nur schlimmer werden. Das Game selbst ist rundenbasierend aufgebaut, wobei man am Tag arbeitet, sammelt und sich um die Gemeinschaft kümmert und am Abend isst man und kann durch die Dialoge den RPG Anteil erleben.
Dead in Vinland – True Viking edition, ein Survival Management Adventure mit RPG Elementen, wurde von CCCP Games entwickelt und von Dear Villagers veröffentlicht. CCCP ist ein französisches Indie Game Development Studio, welches im Jahr 2005 gegründet wurde und bekannt für seine Casual Puzzle Games ist. Dear Villagers ist das Publishing Label, welches vor 2 Jahren von dem französischen Independent Game Distributor Plug In Digital gegründet wurde.
es gibt viele spannende und interessante Dialoge
das Überleben der Gemeinschaft ist eine Herausforderung
die Story ist ein interessanter nordischer Legenden-Mix
die Spielwelt ist seltsam und klischeehaft
mit der Zeit ist es ein wenig monoton
die Grafik ist recht eigenwillig