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Cthulhu: Regelwerk für Spieler

Cthulhu: Regelwerk für Spieler von Paul Fricker mit Mike Mason ist ein Regelwerk für die aktuelle 7. Edition des Horror Rollenspielsystems Cthulhu. Dieses Regelwerk ist eine Mischung aus dem Investigatoren Kompendium und dem Grundregelwerk, sozusagen das Beste beider Welten. Es beinhaltet alle Informationen um Charaktere zu erschaffen und die Regeln zu kennen.

Cthulhu: Regelwerk für Spieler, Rechte bei Pegasus Spiele

Cthulhu: Regelwerk für Spieler bietet im Grunde keine neuen Texte, sondern vor allem eine neue Zusammenstellung von Texten aus den beiden Regelwerken. Das Investigatoren Kompendium krankte ein wenig daran, dass man zwar Spielfiguren für Cthulhu erschaffen konnte und sehr viel Informationen über die Welt der 1920er Jahre bekommt, aber sehr wenig Informationen über die Regeln des Rollenspiels erhält. Das neue Cthulhu: Regelwerk für Spieler hat nun diesen Umstand behoben und bietet alle Informationen welche ein Spieler zum Spielen benötigt.

Im Grunde ist es ein unverzichtbares Regelwerk für alle, die beginnen Cthulhu zu spielen, auch wenn es schade ist, dass der umfangreiche Teil über die goldenen Zwanziger und das Leben als Investigator, wie man die Helden bei Cthulhu nennt, auch nicht in verkürzter Form Einzug in das Regelwerk für Spieler gehalten hat. Denn in besonderer Weise lebt Cthulhu stark von der Atmosphäre, einerseits von dem Horror und Wahnsinn, welche ständige Begleiter sind, aber auch von der besonderen Atmosphäre der 1920er Jahre, einem Jahrzehnt in dem die Abenteuer überwiegend spielen. Statt einem Kapitel über Verfolgungsjagden, welches ja bereits im Grundregelwerk abgebildet ist, hätte man die Welt beschreiben können.

Ein echtes Versäumnis ist aber, meiner Ansicht nach, dass man die Texte nicht überarbeitet, oder neu aufbereitet hat. Es ist nicht so, dass die Texte per se schlecht sind, im Gegenteil, sie sind recht gut geschrieben, aber es gibt doch einige Stellen, bei Wahnsinn oder Magie, die man anschaulicher hätte schreiben können. Grundsätzlich finde ich das Regelsystem der 7. Edition während der Abenteuer fast schon zu detailreich. Da sie stark von der Atmosphäre leben, ist es für den Flow oft besser, wenn es so wenig Regeln wie möglich gibt. Auch dass man mit Glück Fehler ausgleichen kann, ist nicht immer der Atmosphäre zuträglich, aber das ist auch eine Meinung, die stark durch unsere Spielweise geprägt ist.

Wie man es bereits von den anderen Regelwerken der 7. Edition von Cthulhu gewohnt ist, beginnt jedes Kapitel mit einer doppelseitigen Farbillustration. Wie schon erwähnt, sind die Texte an sich gut geschrieben und auch verständlich aufbereitet. Auch das gewohnt übersichtliche Layout ist angenehm. Es werden viele Extrainfokästen verwendet, welche in bläulichen oder rötlichen Tönen gehalten sind. Außerdem gibt es zahlreiche Fotos, Grafiken und Zeichnungen, die den Text auflockern, wobei die Zeichnungen zum Teil recht unterschiedliches Niveau und sehr viele unterschiedliche Stile haben. Bei unserem Abenteuer, zum Teil aus Anfängern aber auch Spielern mit großer Cthulhu-Erfahrung, haben sich alle gut im Regelwerk zurecht gefunden, es gab nur wenig Fragen und eigentlich konnten wir fast alle mit dem Regelwerk klären.

Die Erschaffung der Investigatoren wird sehr gründlich erklärt. Man wird Schritt für Schritt durch die Charaktererschaffung geführt, was vor allem auch für Anfänger und Neueinsteiger sehr hilfreich ist. Es gibt weit mehr als 100 Berufe, aus denen man wählen kann. Nett finde ich so kleine Details wie dass manche Berufen mit Symbolen gekennzeichnet wurden, welche in klassischen Cthulhu-Geschichten vorkommen. Dass diese Symbole aber nicht in der Berufsübersicht angeführt sind, zeigt auch wieder, dass man die Texte nicht wirklich überarbeitet, sondern nur übernommen hat.

Das Spielsystem basiert auf einem Prozentsystem. Jeder Spieler hat einen gewissen Prozentwert in seinen bzw. fast jeder Fertigkeit, welcher die Wahrscheinlichkeit wiederspiegeln ob er erfolgreich ist. Je nach Schwierigkeit, Proben können regulär, schwierig oder extrem sein, würfelt gegen seinen Wert, oder auf den halben Wert bzw. ein Fünftel des Wertes und muss mit seinem Wurf darunter bleiben. Auch Kämpfe laufen nach dem Schema ab, wobei auch diese Regeln ausführlich in einem eigenen Kapitel beschrieben werden. Grundsätzlich ist ein Kampf recht tödlich und zwar für Spielercharaktere genauso wie für Nichtspielercharaktere, auch wenn die Tödlichkeit gegenüber früheren Editionen reduziert wurde.

Auch die Heilung wurde beschleunigt, ist aber, mit einem Trefferpunkt pro Tag, sofern man keine Schwere Wunde erlitten hat, noch einigermaßen realistisch. Schwere Wunden, können überhaupt erst frühestens nach einer Woche geheilt werden. Es gibt zwar keine Heiltränke oder ähnliches, aber mit Hilfe der Fertigkeiten von Erste Hilfe oder Medizin, kann man ein paar Trefferpunkte zurückgewinnen. Auch gehört es zu Cthulhu, dass man Stabilitätspunkte verliert und die geistige Gesundheit der Spieler langsam in Richtung Wahnsinn triftet. Auch die geistige Stabilität jedes Charakters ist ein Prozentwert, wobei dieser Wert nicht aussagt, ob man geistig gesund oder wahnsinnig ist, sondern nur wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man sich eine Geistesstörung einfängt.

Die Magie ist recht gut gestaltet, sicher ein Gewinn gegenüber den früheren Editionen, wobei man verhältnismäßig wenige Zauber erhält. Man lernt diese nämlich vor allem aus Mythoswerken und in der Regel dauert das eine Woche, für ein Abenteuer ist das oft eine sehr lange Zeit. Da man die Zauber auch nicht automatisch lernt, sondern eine schwierige Probe auf Intelligenz notwendig ist, bleibt auch bei längeren Kampagnen die Anzahl der Zauber sehr gering. Dazu kommt, dass sich ein Studium von Mythos-Werken negativ auf die geistige Stabilität auswirkt. Auch beim Zaubern selbst verliert man meist geistige Stabilität und Zauber können auch schief gehen. Zauber selbst sind nicht im Regelwerk verzeichnet, was aber nicht stört, schließlich wählt man diese als Spielercharakter nicht aus, sondern erhält diese abhängig von Mythos-Werken, welche man in den Abenteuer findet oder erbeuten kann.

Pegasus Spiele hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Cthulhu: Regelwerk für Spieler von Chaosium erscheint bei Pegasus Spiele in deutscher Übersetzung im Juni 2020 und ist als Hardcover und pdf erhältlich.
89 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
ein unverzichtbares Regelwerk für Spieler
die Charakterschaffung wird sehr gut erklärt
auch für Anfänger sehr verständlich geschrieben
das gewohnte Layout ist übersichtlich aufgebaut
alle wichtigen Regeln sind enthalten
Negatives
Qualität der Zeichnungen ist sehr unterschiedlich
es fehlt ein Kapitel über die Welt der 1920er
das Regelsystem ist fast schon zu genau geworden
Cthulhu: Regelwerk für Spieler von Paul Fricker mit Mike Mason ist ein Regelwerk für die aktuelle 7. Edition des Horror Rollenspielsystems Cthulhu. Dieses Regelwerk ist eine Mischung aus dem Investigatoren Kompendium und dem Grundregelwerk, sozusagen das Beste beider Welten. Es beinhaltet alle Informationen um Charaktere zu erschaffen und die Regeln zu kennen. [caption id="attachment_45604" align="alignleft" width="200"] Cthulhu: Regelwerk für Spieler, Rechte bei Pegasus Spiele[/caption] Cthulhu: Regelwerk für Spieler bietet im Grunde keine neuen Texte, sondern vor allem eine neue Zusammenstellung von Texten aus den beiden Regelwerken. Das Investigatoren Kompendium krankte ein wenig daran, dass man zwar Spielfiguren für Cthulhu erschaffen konnte und sehr viel Informationen über die Welt der 1920er Jahre bekommt, aber sehr wenig Informationen über die Regeln des Rollenspiels erhält. Das neue Cthulhu: Regelwerk für Spieler hat nun diesen Umstand behoben und bietet alle Informationen welche ein Spieler zum Spielen benötigt. Im Grunde ist es ein unverzichtbares Regelwerk für alle, die beginnen Cthulhu zu spielen, auch wenn es schade ist, dass der umfangreiche Teil über die goldenen Zwanziger und das Leben als Investigator, wie man die Helden bei Cthulhu nennt, auch nicht in verkürzter Form Einzug in das Regelwerk für Spieler gehalten hat. Denn in besonderer Weise lebt Cthulhu stark von der Atmosphäre, einerseits von dem Horror und Wahnsinn, welche ständige Begleiter sind, aber auch von der besonderen Atmosphäre der 1920er Jahre, einem Jahrzehnt in dem die Abenteuer überwiegend spielen. Statt einem Kapitel über Verfolgungsjagden, welches ja bereits im Grundregelwerk abgebildet ist, hätte man die Welt beschreiben können. Ein echtes Versäumnis ist aber, meiner Ansicht nach, dass man die Texte nicht überarbeitet, oder neu aufbereitet hat. Es ist nicht so, dass die Texte per se schlecht sind, im Gegenteil, sie sind recht gut geschrieben, aber es gibt doch einige Stellen, bei Wahnsinn oder Magie, die man anschaulicher hätte schreiben können. Grundsätzlich finde ich das Regelsystem der 7. Edition während der Abenteuer fast schon zu detailreich. Da sie stark von der Atmosphäre leben, ist es für den Flow oft besser, wenn es so wenig Regeln wie möglich gibt. Auch dass man mit Glück Fehler ausgleichen kann, ist nicht immer der Atmosphäre zuträglich, aber das ist auch eine Meinung, die stark durch unsere Spielweise geprägt ist. Wie man es bereits von den anderen Regelwerken der 7. Edition von Cthulhu gewohnt ist, beginnt jedes Kapitel mit einer doppelseitigen Farbillustration. Wie schon erwähnt, sind die Texte an sich gut geschrieben und auch verständlich aufbereitet. Auch das gewohnt übersichtliche Layout ist angenehm. Es werden viele Extrainfokästen verwendet, welche in bläulichen oder rötlichen Tönen gehalten sind. Außerdem gibt es zahlreiche Fotos, Grafiken und Zeichnungen, die den Text auflockern, wobei die Zeichnungen zum Teil recht unterschiedliches Niveau und sehr viele unterschiedliche Stile haben. Bei unserem Abenteuer, zum Teil aus Anfängern aber auch Spielern mit großer Cthulhu-Erfahrung, haben sich alle gut im Regelwerk zurecht gefunden, es gab nur wenig Fragen und eigentlich konnten wir fast alle mit dem Regelwerk klären. Die Erschaffung der Investigatoren wird sehr gründlich erklärt. Man wird Schritt für Schritt durch die Charaktererschaffung geführt, was vor allem auch für Anfänger und Neueinsteiger sehr hilfreich ist. Es gibt weit mehr als 100 Berufe, aus denen man wählen kann. Nett finde ich so kleine Details wie dass manche Berufen mit Symbolen gekennzeichnet wurden, welche in klassischen Cthulhu-Geschichten vorkommen. Dass diese Symbole aber nicht in der Berufsübersicht angeführt sind, zeigt auch wieder, dass man die Texte nicht wirklich überarbeitet, sondern nur übernommen hat. Das Spielsystem basiert auf einem Prozentsystem. Jeder Spieler hat einen gewissen Prozentwert in seinen bzw. fast jeder Fertigkeit, welcher die Wahrscheinlichkeit wiederspiegeln ob er erfolgreich ist. Je nach Schwierigkeit, Proben können regulär, schwierig oder extrem sein, würfelt gegen seinen Wert, oder auf den halben Wert bzw. ein Fünftel des Wertes und muss mit seinem Wurf darunter bleiben. Auch Kämpfe laufen nach dem Schema ab, wobei auch diese Regeln ausführlich in einem eigenen Kapitel beschrieben werden. Grundsätzlich ist ein Kampf recht tödlich und zwar für Spielercharaktere genauso wie für Nichtspielercharaktere, auch wenn die Tödlichkeit gegenüber früheren Editionen reduziert wurde. Auch die Heilung wurde beschleunigt, ist aber, mit einem Trefferpunkt pro Tag, sofern man keine Schwere Wunde erlitten hat, noch einigermaßen realistisch. Schwere Wunden, können überhaupt erst frühestens nach einer Woche geheilt werden. Es gibt zwar keine Heiltränke oder ähnliches, aber mit Hilfe der Fertigkeiten von Erste Hilfe oder Medizin, kann man ein paar Trefferpunkte zurückgewinnen. Auch gehört es zu Cthulhu, dass man Stabilitätspunkte verliert und die geistige Gesundheit der Spieler langsam in Richtung Wahnsinn triftet. Auch die geistige Stabilität jedes Charakters ist ein Prozentwert, wobei dieser Wert nicht aussagt, ob man geistig gesund oder wahnsinnig ist, sondern nur wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass man sich eine Geistesstörung einfängt. Die Magie ist recht gut gestaltet, sicher ein Gewinn gegenüber den früheren Editionen, wobei man verhältnismäßig wenige Zauber erhält. Man lernt diese nämlich vor allem aus Mythoswerken und in der Regel dauert das eine Woche, für ein Abenteuer ist das oft eine sehr lange Zeit. Da man die Zauber auch nicht automatisch lernt, sondern eine schwierige Probe auf Intelligenz notwendig ist, bleibt auch bei längeren Kampagnen die Anzahl der Zauber sehr gering. Dazu kommt, dass sich ein Studium von Mythos-Werken negativ auf die geistige Stabilität auswirkt. Auch beim Zaubern selbst verliert man meist geistige Stabilität und Zauber können auch schief gehen. Zauber selbst sind nicht im Regelwerk verzeichnet, was aber nicht stört, schließlich wählt man diese als Spielercharakter nicht aus, sondern erhält diese abhängig von Mythos-Werken, welche man in den Abenteuer findet oder erbeuten kann. Pegasus Spiele hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt. [box style="tip"]Cthulhu: Regelwerk für Spieler von Chaosium erscheint bei Pegasus Spiele in deutscher Übersetzung im Juni 2020 und ist als Hardcover und pdf erhältlich.[/box] [rwp_box id="0"]
Pros
Cons

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