Cthulhu: Death May Die – Staffel 1 von Rob Daviau und Eric M. Lang ist ein kooperatives Abenteuerspiel für 1 bis 5 Spieler. In sechs Geschichten enthüllt man Geheimnisse und Mysterien, um all die scheußlichen Monster des Cthulhu-Mythos zu bekämpfen und schlussendlich ein Ritual zu unterbrechen, das einen der Großen Alten erwachen lässt.

Cthulhu: Death May Die – Staffel 1 ist ein spannendes und interessantes Spiel, bei dem man sich gut aufeinander abstimmen muss und recht taktisch vorgehen sollte. Es erzählt weniger eine Geschichte, wie man es von Arkham Horror kennt, gleich ob Brettspiel oder Kartenspiel, es geht mehr in Richtung Dungeon Crawling, mit einer tollen cthuloiden Atmosphäre.
Der Titel des Brettspiels verweist auf eins der berühmtesten Zitate von H.P.Lovecraft, im Original: „That is not dead which can eternal lie, And with strange æons, even death may die“. Die Umsetzung ist gelungen, vor allem geht man einen anderen Weg als etwa bei Villen des Wahnsinns, oder die oben erwähnten Spiele, die alle im Cthulhu-Universum spielen.
Auch wenn das Brettspiel sehr atmosphärisch ist, vermisst man ein wenig die vielen stimmungsvollen Texte anderer cthuloider Spiele. Es gibt sie zwar, aber sie sind kürzer und seltener. Wie so viele CMON Spiele, ist auch dieses sehr hochwertig. Neben den Karten und dem Spielbrett, welches man zusammenstellt, sind es vor allem die wunderschönen, schaurigen Miniaturen, die den Charme dieses Games ausmachen. Cthulhu und Hastur sind als Gegner mit Gefolge enthalten, weitere Große Alte mit Gefolge kann man zusätzlich als Erweiterung kaufen.
Der Schwierigkeitsgrad
Ein gemeinsames Element der verschiedenen Szenarien, die wir gespielt haben, ist der hohe, aber grundsätzlich doch schaffbare Schwierigkeitsgrad, Sieg und Niederlage waren recht ausgeglichen geteilt, aber dort, wo wir gewonnen haben, haben wir meist mit der letzten Aktion vor der Niederlage den Sieg errungen. Im Gegensatz dazu hatten wir bei den Niederlagen, bis auf einen Fall, den Sieg knapp vor Augen.
Angenehm überraschend war auch, dass die Episoden mit jeweiligen kleinen Sonderregeln versehen sind. Das Grundkonzept des Brettspiels ist aber immer, dass Kultisten einen Großen Alten beschwören und die Spieler müssen das Ritual verhindern, um einen geschwächten Großen Alten zu eliminieren. Der Ablauf ist dann doch jedes Mal stärker abgewandelt als erwartet, so spielt sich wirklich jede Episode leicht anders.
Das Ziel
Die Spieler gewinnen gemeinsam, sobald sie den Großen Alten töten, indem sie die Letzte Stufe besiegen. Die Spieler verlieren gemeinsam, wenn ein Ermittler getötet oder völlig wahnsinnig wird, bevor der Große Alte auf den Spielplan beschworen wurde, oder auch wenn alle Ermittle getötet wurden oder völlig wahnsinnig sind, nachdem der Große Alte beschworen wurde. Des Weiteren ist das Spiel zu Ende, wenn der Fortschrittsmarker das letzte Feld auf der Beschwörungsleiste erreicht.
Der Spielablauf
Bis das Spiel endet, die Spieler eben gewinnen oder verlieren, kommt jede Runde reihum jeder Spieler zum Zug. Der Zug eines Spielers besteht aus folgenden vier Phasen:
Phase Eins: Aktionen ausführen
Man kann drei der folgenden Aktionen ausführen:
- Laufen: man bewegt sich um bis zu 3 Felder. Gegner folgen dem Spieler dabei.
- Angreifen: man legt eine Angriffsprobe gegen einen Gegner auf seinem Feld ab.
- Ausruhen (nur auf Sicherem Feld): man heilt 3 Stress bzw. Wunden.
- Tauschen: Alle Ermittler auf dem Feld dürfen untereinander tauschen.
- Episodenaktionen: Abhängig von der Episode gibt es verschiedene Spezial-Aktionen, die durchgeführt werden können
Phase Zwei: Mythoskarte ziehe
- Beschwörungssymbole des Großen Alten müssen sichtbar bleiben
- Sondereffekte werden abgehandelt
- Gegner werden an den Toren beschwören
Phase Drei: Ermitteln oder Kämpfen!
- Falls man sich auf einem sicherem Feld befindet, zieht eine Entdeckungskarte.
- Falls Gegner auf dem Feld sind greifen alle den Spieler an.
Ende des Zuges
- Effekte am Zugende abhandeln
- Schaden durch Feuer erleiden
- Mythos-Ablagestapel überprüfen, ob der Große Alte vorrückt. Es werden auch Effekte der Großer-Alter- und
der Episodenkarte abgehandelt. - Beschwörung des Großen Alten überprüfen
- Großer-Alter-Effekte am Zugende werden abgehandelt
Die Autoren
Der Amerikaner Rob Daviau ist ein bekannter Spielautor, welcher seit 1998 bereits über 75 Spiele entwickelt hat. Berühmt wurde er mit seinem Legacy-Prinzip, welches er in einer neuen Pandemie-Version umgesetzt hat. Bei Legacy wird das Spiel durch bestimmte Entscheidungen, welche die Spieler innerhalb der Partie treffen, für immer verändert.
Der US-amerikanischen Spielerfinder Eric M. Lang hat bisher mehr als zwei Dutzend Spiele für die großen Spieleverlage in den USA entwickelt, darunter bekannte Spiele wie XCOM: Das Brettspiel, Victorian Masterminds oder Chaos in der alten Welt.
Bei unserem Test mit vier Spielern haben wir durchaus abwechslungsreiche, unterhaltsame Partien gehabt. Etwas schade ist die fehlende Interaktion zwischen den Spielern, denn jeder spielt und plant quasi für sich. Die einzige Einflussmöglichkeit ist, dass man anderen Spielern durch den Blick auf deren Essenzen etwas wegschnappen kann.
Asmodee hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
Cthulhu: Death May Die – Staffel 1 erschien ursprünglich bei CMON und wurde im September 2019 beim Spieleverlag Asmodee in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Wir haben bei unserem Test mit vier Spielern ungefähr 2 Stunden je Partie benötigt.