Clip von Regisseurin Maja Milos ist ein serbisches erotisches Drama aus dem Jahr 2012 mit Isidora Simijonović in der Hauptrolle als sexualisierte, nach Aufmerksamkeit und Profilierung suchende Jasna, in einem Nachkriegsserbien, das seine Rolle erst suchen muss. Das Drehbuch stammt ebenfalls von Maja Milos und sie wurde von YouTube Videos serbischer Jugendlicher inspiriert.
Clip ist ein recht schonungsloser Film, der unverblümt die Jugend Serbiens in dieser Umbruchphase zeigt. Der Geist bleibt auf der Strecke, es geht nur mehr um Sex, Aufmerksamkeit und Narzissmus. Der Film zeigt nicht nur eine verlorene Jugend, sondern er zeigt auch die Einsamkeit, die Zerrissenheit und die Orientierungslosigkeit einer ganzen Nachkriegsgeneration in unserer modernen Welt. Es ist ein durchaus schmerzhafter Film.
Clip handelt von Jasna, einer hübschen Schülerin aus dem Süden Belgrads. Ihr Familienleben steht nicht gerade für familiäre Idylle, denn ihr Vater ist schwerkrank und ihre Mutter interessiert sich nicht für das heranwachsende Mädchen. Deshalb verbringt Jasna zunehmend mehr Zeit mit ihren Freundinnen und sammelt auf Partys erste Erfahrungen mit Alkohol, Drogen und vor allem Männern. Dabei trifft sie auf Djole, einen Schulfreund, mit dem sich eine intensive, sexuelle Beziehung entwickelt. Doch Djole, unfähig zu einer echten Bindung, behandelt sie immer mehr wie ein reines Sexobjekt.
Clip ist ein serbischer Film und der Krieg ist noch sehr frisch, aber dennoch könnte dieser Film in fast jeder europäischen Großstadt spielen. In den letzten 5 Jahre hat das Tempo der Oberflächlichkeit eher noch zugenommen als dass es abgenommen hat. Es ist keine Leichte Kost für einen verregneten Sonntag Nachmittag, aber durchaus einer dieser Filme, die schonungslos sind und einem zum Nachdenken anregen. Aber stellenweise wird die Banalität einer sexualisierten Jugend auch zu sehr idealisiert, ohne es zu hinterfragen.
Clip, mit einer Spieldauer von ca. 99 Minuten, wird mit einem scharfen, zum Teil aber mit Absicht sehr grobkörnigen Bild, und einer schnellen Schnittfolge im Format 1,85:1 (16:9 anamorph) geboten. Der saubere Ton wird auf Deutsch und Serbisch/Kroatisch in Dolby Digital 5.1 präsentiert. Unter den Extras findet sich der obligatorische Trailer als Bonusmaterial.
die Orientierungslosigkeit wird sehr direkt dargestellt
Die Hauptdarstellerin überzeugt durch ihr authentisches Spiel
das Drehbuch bleibt zu oft zu oberflächlich