Ich laufe durch den dunklen Wald. Zunächst war es eine Rettungsmission, aber mittlerweile glaube ich, dass ich selbst Rettung brauche und das in mehrfacher Hinsicht. Schon bevor ich den Wald betreten habe, war ich verloren, in meinem eigenen Schmerz. Aber ich fürchte ich werde diesen Wald nicht mehr lebend verlassen.
Blair Witch ist ein storylastiges First-Person-Psychohorror-Game, das auf der verfilmten Legende der Hexe von Blair basiert. Die Stimmung der Filme ist gut eingefangen, doch der Nebenplot von Ellis ist nicht ganz so passend. Auch muss man sich darauf einlassen, dass über weite Strecken nichts passiert. Es ist ein subtiles Horror-Game, mit leider etwas zu subtilen Rätseln. Etwas spannender wird das große Finale im Hexenhaus, auch wenn die Story insgesamt nicht so gelungen ist wie bei den bisherigen Games von Bloober Team.
Das Game selbst besticht dadurch, dass man gut eintauchen kann, dass man es bequem spielen kann und dass es wie ein netter Horrorfilm ist. Es bleibt ziemlich überschaubar und bietet angenehme Gruselatmosphäre. Die Rätsel sind nett, aber sie sind niemals so unfair, dass man keine Chance hat. Ein kleines Manko ist die eher schwache Grafik, während mich der sehr ruhige Ablauf der Story weniger gestört hat. Den Sound finde ich sehr gut und die Bindung zu seinem Hund Bullet ist wirklich gelungen.
Blair Witch spielt im Jahr 1996. Ein kleiner Junge verschwindet im Black Hills Forest in der Nähe von Burkittsville, Maryland. Der Gamer schlüpft in die Rolle von Ellis, einem ehemaligen Polizeibeamten mit einer turbulenten Vergangenheit und nimmt an der Suche teil. Was als gewöhnliche Suchaktion beginnt, verwandelt sich schon bald in einen Albtraum, in dem der Gamer gezwungen ist sich seinen Ängsten und der Hexe von Blair zu stellen, einer mysteriösen Gestalt, die den Wald heimsucht.
Blair Witch hat ein typisches Gameplay, wie man es aus Adventures kennt. Man steuert seine Figur durch den Wald und kann Gegenstände aufsammeln, welche man später im Game benutzen kann. Man findet verschiedene Videos und kann durch Vor- und Zurückspielen die Zeit und die Ereignisse manipulieren, die man auf dem Video sieht. Eine kleine Besonderheit ist Bullet, der Hund an Ellis Seite, mit dem man sich durch die verfluchten Wälder schlägt, in denen Zeit und Raum zu verschwimmen scheinen.
Das Game hat eine eher etwas maue Grafik, die nicht unbedingt der aktuellen Konsolengeneration entspricht, sondern eher X360 Style ist. Dort wäre es aber im oberen Level gewesen. Es gibt auch nicht allzu viel Abwechslung. Der Wald sieht grundsätzlich nett aus, die Elemente sind durchaus gruselig. Es gibt auch einige Zeit, in der man einfach im Wald spazieren geht und die Ruhe des Waldes genießen kann. Das stellt einen starken Kontrast zur Tragik der Story dar. Gelungen ist der Soundtrack, der durchaus eines Psycho Horror Adventure Games würdig ist.
Blair Witch ein Psycho Horror Adventure wurde von Bloober Team entwickelt und veröffentlicht. Das polnische Video Game Developer Studio Bloober Team wurde im Jahr 2008 gegründet. Im Jahr 2016 konnten sie mit dem Psycho Horror Game Layers of Fear einen großen Erfolg feiern. Später haben sie die Fortsetzung Layers of Fear 2 entwickelt, welches aber inhaltlich eine völlig neue Story erzählt.
der Wald strahlt eine Ruhe aus
ein nettes Horror Adventure Game
die Story überfordert einen nicht
der Soundtrack ist wirklich gelungen
die Story wird mit dem Verlauf schwächer
der Nebenplot über Ellis wirkt aufgesetzt