Blade Runner 2019 Band #1: Los Angeles von Michael Green und Mike Johnson ist der Start der offiziellen neuen Comic-Serie aus der düsteren, futuristischen Cyberpunk-Welt von Blade Runner. Ash jagt für das Los Angeles Police Department Replikanten, die auf der Erde illegal sind, doch bei ihrem neuen Auftrag geht es nicht nur um menschliche Androiden, sondern auch um die verschwundene Familie eines gefährlichen reichen Mannes.
Blade Runner 2019 Band #1: Los Angeles, Rechte bei Panini Comics
Blade Runner 2019 Band #1: Los Angeles ist keine unmittelbare Fortsetzung der beiden Filme oder des Romans, sondern es spielt im gleichen Universum. Eine Blade Runner wird auf eine verschwundene Mutter und Tochter angesetzt. Die Autoren bleiben dabei fast zu konservativ, auch wenn die Dialoge dieser Cyberpunk Hardboiled Story gut geschrieben sind.
Das Comic ist gut geschrieben, sehr routiniert. Die Zeichnungen sind okay, aber die überraschenden Wendungen wirken ein bisschen erzwungen. Die Replikanten werden immer mehr zu missverstandenen Opfern, statt zu verzweifelten Suchern ihrer eigenen Emotionen, während die Menschen abweisend und gefühlskalt bleiben. Das fehlende Gut-Böse-Schema der Filme wird im Comic durchaus angewendet, eigentlich kommt es hier sehr stark zur Anwendung, fast schon zu plakativ.
Doch der Kern der Geschichte, die Suche, die Jagd nach Spuren, das Schicksal von Ash, ist gelungen und interessant. Man will wissen wie es weitergeht und ob die Bösen oder die Guten gewinnen werden, oder womöglich keiner von ihnen. Am Ende könnte Ash auch den Mantel enger um sich schließen und wieder in den Schatten verschwinden, ohne sich umzudrehen.
Blade Runner 2019 Band #1: Los Angeles (Blade Runner 2019 #1-#4) handelt von Ash, eine Blade Runner. Auf der Erde sind Androiden, die man nicht von Menschen unterscheiden kann, illegal. Aahna Ashina alias Ash, eine der ersten und besten Blade Runner, jagt die Replikanten für das Los Angeles Police Department.
In einer futuristischen, dreckigen Neon-Version des Jahres 2019 muss sie nun die verschwundene Familie eines einflussreichen Mannes finden. Doch wie so oft in der Welt der Replikanten sind die Dinge nicht so, wie sie scheinen. Der Comicsammelband wurde von Michael Green, sowie Mike Johnson geschrieben und von Bilquis Evely gezeichnet.
Der US-amerikanische Mike Johnson ist vor allem als Comicautor für das Star-Trek-Universum in Erscheinung getreten und hat mit Bob Orci und Alex Kurtzman, den Drehbuchautoren der neuen Star-Trek-Kinofilme zusammengearbeitet. Auch andere Star Trek Crossover Comics, sowie Comics zu verschiedenen Film- und Serien- Universen wie Fringe oder Transformers hat er geschrieben.
Blade Runner 2019 Band #1: Los Angeles wird zeichnerisch durch Andrés Guinaldo gestaltet. Auch wenn er immer wieder Anleihen am Film nimmt, wie die Stadtansicht mit ihren überdimensionalen Werbetafeln oder die überfüllte Straße im asiatisch geprägten Viertel gleich im ersten Panel, kann er vor allem in der zweiten Hälfte diese dystopische Stimmung nicht wirklich einfangen.
Der Zeichner Andrés Guinaldo hat schon für Marvel gearbeitet, wo er vor allem für seine Arbeiten an der Serie Son of Hulk bekannt wurde. Für DC Comics hat er an der Serie Gotham City Sirens, sowie Justice League Dark und dem Green Lantern Mini Event Die Dritte Armee gearbeitet.
Panini Comics hat uns ein Rezensionsexemplar des Comics für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
Ash ist eine interessante Figur mit Widersprüchen
es gibt immer wieder überraschende Wendungen im Comic
Interview und Skizzen sind durchaus informativ
die emotionale Tiefe kann nicht erreicht werden
die Zeichnungen werden der dystopischen Vorlage nicht gerecht