Black Mirror ist das neueste Spiel des Bremener Spieleentwicklers King Art Games und ist ein Reboot der alten Black Mirror Trilogie aus den Jahren 2004 – 2011. Black Mirror ist ein klassisches Point & Click Adventure in einem moderneren Gewand. Wir finden uns in Schottland wieder, im Jahr 1926. David Gordon wird zur Testamentseröffnung in die Heimat gerufen, eine Heimat, die er nie richtig kennengelernt hat.
Wer allerdings hofft, dass dieses Spiel ein Revival der Point & Click Adventures einläutet, wird vermutlich enttäuscht werden, denn das Game legt seinen Fokus auf die Story und die Präsentation davon. So bringt Black Mirror einige nette Zwischensequenzen, je nach Wunsch in Deutsch oder Englisch. Die Sprecher machen in beiden Versionen einen guten Job. Dazu gibt es eine durchaus ansprechende Musik-Untermalung. Die Grafik ist nicht auf Triple-A Standard, ist aber auch nicht schlecht und passt zur düsteren Atmosphäre des Spiels.
Das Spiel selbst ist mit ca. 6 Stunden nicht gerade lang. Gerade deshalb ist es schade, dass die Geschichte, die prinzipiell nicht schlecht erzählt wird, irgendwie recht knapp, belanglos und uninteressant gestaltet wurde. Die angepriesene Gothic Horror Atmosphäre kommt nur schwach rüber und wer sich echten Horror erwartet, wird mit Black Mirror nicht glücklich werden. Wer sich anspruchsvolle Puzzle und Rätsel erwartet, wird allerdings leider ebenfalls nicht sehr glücklich werden, denn die meisten Rätsel sind geradlinig und bestehen hauptsächlich darin, alle Gegenstände und Locations abzusuchen und die meistens offensichtlichen Lösungen auszuprobieren. Nur ein paar wenige Rätsel sind etwas kniffliger.
Die Technik des Spiels lässt auch zu wünschen übrig. Es gibt einige gamebreaking Bugs, bei denen der Protagonist irgendwo in der Umgebung hängenbleibt und man keine Alternative hat, als das Spiel zu beenden und neu zu laden. Hoffentlich hast du kürzlich ein manuelles Savegame angelegt, ansonsten muss man auf das letzte Autosave zurückgreifen, die zum Glück nicht so selten sind. Auch die Ladezeiten sind leider sehr nervig, da man jedesmal zwischen 5 – 10 Sekunden warten muss, wenn man von einem Raum in den anderen geht, oder auch nur wenn man sich einen Schauplatz detailliert ansieht und wieder in die normale Raum-Perspektive zurückwechselt.
Auch die Steuerung ist nicht sonderlich genau und die Kamera verhält sich manchmal sehr unintuitiv. Zum Glück ist das in einem Point & Click Adventure nicht besonders wichtig, aber manchmal fällt es unangenehm auf und reißt einen immer wieder aus der Spielerfahrung raus. Als Spieler des ursprünglichen Black Mirror habe ich etwas mehr erwartet. Casual Gamer mit wenig Zeit könnten das Game aber recht nett finden.
Anders als in den vorigen Teilen spielt man bei dem Reboot von Black Mirror nicht Samuel Gordon, sondern seinen Sohn David. Er soll nach dem mysteriösen Tod seines Vaters nach Schottland kommen. So gelangt er in seine Heimat, die er nie kennengelernt hat, da ihn seine Eltern schon früh in die Ferne und die Sicherheit schickten. Doch seine Verwandten scheinen nicht gerade erfreut über die Ankunft von David, der herausfinden will, was vorgefallen ist. Kurz vor seinem Ableben hat ihm sein Vater ein paar verwirrende Notizen geschickt. Doch was bedeuten diese? In Rückblenden sieht man ein paar Storyelemente des Originals, das Game selbst erzählt aber eine komplett neue Geschichte.
Gute Musikuntermalung
kurzes, nettes Adventure Game
ein paar nette Überraschungen
Lange Ladezeiten, ein paar Bugs
Meist einfache Rätsel
Es kommt kein Horror auf
Ungenaue Steuerung und Kamera