Black Angel für 1 bis 4 Spieler, von Sébastien Dujardin, Xavier Georges und Alain Orban, ist ein Brettspiel über das erste intergalaktische Kolonieschiff in der Geschichte der Menschheit, welches menschliches Erbgut jenseits aller bekannten Welten transportiert . Es ist eine Reise, die vermutlich mehrere tausend Jahre dauern wird. Jeder Spieler steht dabei für eine KI, welche mit ihren Robotern das Schiff am Laufen hält.
Black Angel ist ein Brettspiel mit einer sehr durchdachten Spielmechanik, auch wenn sie auf den ersten Blick ein wenig verwirrend ist. Ein bisschen schade war, dass wir eigentlich in beiden Fällen gescheitert sind. Wir haben den Planeten Spes nicht erreicht. Da man dennoch gewinnen kann, ist man aber weniger versucht das Schiff zu retten. Ich fände es fast besser, wenn man dann konsequent scheitern würde, wenn eben der Zielplanet nicht erreicht wird.
Die Spieler selbst sind die KI des Raumschiffes, wobei auch erklärt wird warum es verschiedene KIs an Bord gibt, welche im Wettstreit miteinander stehen. Es ist zwar nicht unbedingt die beste aller Erklärungen, aber fürs Spiel selbst ist es schon in Ordnung. Jede KI ist bestreibt die besten zu sein und wer am Ende die meisten Systemprotokollpunkte besitzt, hat gewonnen. Je nachdem ob man den Planeten Spes erreicht oder nicht wird am Ende anders abgerechnet.
Die Spielmechanik ist ziemlich durchdacht und gut gemacht, auch wenn es für einige Spieler recht technisch abläuft. Außerdem gibt es immer wieder ein geschicktes Abwägen zwischen der Jagd nach Siegpunkten und der Rettung des Schiffs. Je mehr Schäden auftreten, je mehr Verwüster ihr Unwesen treiben, desto schwieriger wird es für alle Spiele das Raumschiff nach Spes zu bringen und auch Siegpunkte zu generieren.
Das grafische Artwork ist ziemlich gelungen. Es hat einen spacigen 1980er Touch, ist aber sehr stimmungsvoll, wenngleich der Spielplan für einige fast zu technisch, wenn auch sehr bunt wirkt. Die beiden Ansichten, das Raumschiff und die Reise durch den Weltraum, sind gut umgesetzt. Sehr geschickt finde ich die durchdachte Spielmechanik. So verändern sich, z.B. die Schadensmarker in Schrottmarker. Man kennt sich dabei aber immer aus und das, ohne dass man zwei Sorten von Markern benötigt.
Der Spielablauf wird vereinfacht dargestellt
Wenn ein Spieler am Zug ist wählt er, ob er Sequenz A oder Sequenz B durchführen möchte, wobei er B zwingend durchführen muss, falls er A nicht durchführen kann. In der Praxis wird man auch möglichst oft Sequenz A durchführen, solange sie sinnvoll ist und man es kann. Wir haben nur sehr notgedrungen Sequenz B gewählt.
In Sequenz A führt man folgende Schritte aus:
- Man legt 1 Auftrags- oder Verwüsterkarte an sein Spielertableau, um seine Technologien zu aktivieren.
- Mit einem Würfel führt man eine Aktion auf der Black Angel oder im Weltraum aus.
- Man zieht 1 Karte, die der Farbe des Würfels entspricht.
Auf der Black Angel kann man folgende Aktionen ausführen:
- Technologien entdecken: Je nach Würfelergebnis darf man sich unterschiedliche Technologien kaufen.
- Die Black Angel reparieren: 1 beliebigen Schadensmarker auf der Black Angel entfernen und ihn in Schrott umwandeln.
- Verwüster zerstören: 1 Verwüsterkarte, die neben einer beliebigen Aktion liegt, zerstören und auf die Hand nehmen.
- Ein Schiff kontrollieren: 1 seiner Raumschiffe bewegen, 1 Auftragskarte platzieren, Verwüster aufstellen, neue Technologie in die Auslage legen
Im Weltraum kann man 1 Neutralisierungsauftrag oder 1 Aktivierungsauftrag durchführen.
In Sequenz B führt man folgende Schritte aus:
- Man wirft seine Würfel neu.
- Man setzt sein Spielertableau zurück.
- Man bewegt die Black Angel ein Feld in Richtung Spes.
Sofern die Black Angel Spes noch nicht erreicht hat und auch noch nicht die letzte Verwüsterkarte gezogen wurde, kommt der nächste Spieler mit seinem Zug dran. Andersfalls findet die Endabrechnung statt, um den Sieger zu ermitteln.
Das Spiel wurde von Sébastien Dujardin, Xavier Georges und Alain Orban erfunden. Sébastien Dujardin ist ein Spieleerfinder und Manager des belgischen Spieleverlags Pearl Games, welcher zu Asmodee gehört. Gemeinsam mit Xavier Georges und Alain Orban haben die drei belgischen Spieleerfinder bereits ein halbes Dutzend recht unterschiedlicher Brettspiele erfunden.
Asmodee hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
ein ziemlich spaciges Artwork
man wird taktisch sehr gefordert
es gibt viele Möglichkeiten um zu gewinnen
es gibt zu wenig Anreiz Spes zu erreichen
Neuanfänger sind ein wenig überfordert