Batman – Ein Todesfall in der Familie – Robin lebt!, geschrieben von J. M. DeMatteis geht der Frage nach, was wäre, wenn Jason Todd nicht gestorben wäre. Diese alternative Realität wird in From the DC Vault: Death in the Family – Robin Lives! neu erforscht. Es ist eine Hommage an eines der bekanntesten Comic-Votings der Geschichte und eine radikale Neuinterpretation der Konsequenzen.
In Robin Lives! wird der Lauf der Geschichte verändert. Jason Todd, der zweite Robin, überlebt die brutale Attacke des Jokers mit dem Brecheisen. Dabei handelt es sich um eine Szene, die in der ursprünglichen Geschichte Batman: A Death in the Family (1988) tragisch endete. Doch dieser Comic fragt: Was passiert, wenn Jason nicht stirbt, sondern weiterlebt? Erleidet er ein Trauma, erlebt er Zorn und was passiert mit dem zersplitterten Verhältnis zu Bruce Wayne?
Die Mini-Serie erkundet Jasons Kampf mit seinen eigenen Dämonen, seine Fragilität als junger Held und seine wachsende Wut gegenüber Batmans Unnachgiebigkeit. Jede Ausgabe vertieft seine psychologische Entwicklung, seine Spannungen mit dem Joker und seine Entfremdung von Batman.
Im Zentrum der Geschichte steht die Frage: Was macht eine*n Held*in aus? Für Jason ist das Held*innentum nicht nur eine Rolle, sondern ein innerer Kampf. Das Comic stellt moralische Fragen. Ist Gnade eine Schwäche? Verdienen alle eine zweite Chance? Ist Gewalt gerecht, wenn sie Gerechtigkeit bringt? Batman steht für Kontrolle und Prinzipientreue. Jason hingegen repräsentiert Emotion und Instinkt. Ihre ideologische Kollision ist das Herz des Comics. In einem Dialog sagt Jason: „Ich lebe, aber ich fühle mich nicht lebendig.“ Diese Zeile bringt sein Dilemma auf den Punkt.
Was Batman – Ein Todesfall in der Familie – Robin lebt! besonders macht, ist seine emotionale Tiefe und sein konzeptueller Mut. Es geht nicht nur um alternative Zeitlinien, sondern um die Macht von Entscheidungen. Es ist ein psychologisches Kammerspiel mit Superheld*innen, ein düsteres Klagelied über verpasste Chancen und verletzte Ideale. Das Comic ist auch ein Liebesbrief an Leser*innen, die sich 1988 gefragt haben: „Was wäre, wenn?“ DeMatteis und Leonardi geben eine düstere, aber lohnenswerte Antwort.
J.M. DeMatteis und Zeichner Rick Leonardi wagen den Sprung in ein düsteres Was-wäre-wenn-Szenario, das sich tief mit Themen wie Schuld, Identität und der unaufhaltsamen Natur von Gewalt beschäftigt. Zwischen psychologischem Drama und klassischer Superheld*innen-Action entfaltet sich ein vierteiliges Event, das nicht nur Jason Todds Schicksal neu schreibt, sondern auch die Dynamik zwischen ihm und Batman auf eine intensive Probe stellt.
Der Inhalt
In Batman – Ein Todesfall in der Familie – Robin lebt! (From the DC Vault: Death in the Family: Robin Lives! #1–#4) wird der Lauf der Geschichte verändert: Jason Todd, der zweite Robin, überlebt die brutale Attacke des Jokers mit dem Brecheisen. Dabei handelt es sich um eine Szene, die in der ursprünglichen Geschichte Batman: A Death in the Family im Jahr 1988 tragisch endete. Mit 5.343 zu 5.271 Stimmen schickte die DC Comics-Leserschaft Jason Todd, den zweiten Robin an Batmans Seite, damals per Telefonabstimmung in den Tod. Dieser neue Band geht nun der Frage nach, was geschehen wäre, wenn der junge Jason im Klassiker Batman: Ein Todesfall in der Familie seine verhängnisvolle Begegnung mit dem Joker überlebt hätte.
Red Hood wurde von Judd Winick und Doug Mahnke für die mehrteilige Geschichte Under the Hood erschaffen und hatte erstmals im Comicheft Batman #635 im Februar 2005 seinen Auftritt. Dabei wird auch das Geheimnis gelüftet, dass der vom Joker ermordete Jason Todd, der ehemalige Robin und Partner von Batman, unter der Maske steckt.
So entwickelt sich nach fast 30 Jahren aus dem schockierenden Meilenstein eine neue Saga über einen verunsicherten, rachsüchtigen Nachwuchshelden zwischen Finsternis und Wahnsinn und erneut dem Joker. Die Serie erkundet Jasons Kampf mit seinen eigenen Dämonen, seine Fragilität als junger Held und seine wachsende Wut gegenüber Batmans Unnachgiebigkeit. Der Comicband wurde von J. M. DeMatteis geschrieben. Die Zeichnungen stammen von Rick Leonardi.
Die Robins
Jason Todd war nie der einfachste Robin. Er war immer impulsiv, trotzig und leidenschaftlich. In dieser alternativen Realität lebt er weiter, aber der Preis dafür ist hoch: posttraumatischer Stress, Misstrauen gegenüber Batman und ein brennender Wunsch nach Rache. Jason wirkt oft wie ein Pulverfass, das kurz vor der Explosion steht. Ein markantes Beispiel ist der Moment in Ausgabe #3, in dem er den Joker beinahe eigenhändig tötet, nur um von Batman im letzten Moment aufgehalten zu werden. Seine inneren Konflikte spiegeln sich nicht nur in seinen Taten, sondern auch in seiner zunehmend aggressiven Körpersprache, wie Leonardi sie darstellt.
Neben Jason Todd gab es im Batman-Universum mehrere andere Charaktere, die den Robin-Mantel übernommen haben. Jede*r davon hat eine eigene Persönlichkeit, Geschichte und Beziehung zu Bruce Wayne. Dick Grayson, der erste Robin, war ein Zirkusartist, dessen Eltern ermordet wurden. Er wuchs als Batmans Partner auf und wurde später zu Nightwing, einer eigenständigen Heldenfigur. Nach Jasons Tod wurde Tim Drake der dritte Robin. Er war ein analytisches Wunderkind, das durch Beobachtung Batmans Identität herausfand und ihn überzeugte, dass er einen Partner brauche. Stephanie Brown, ursprünglich als Spoiler bekannt, war die erste weibliche Robin, allerdings nur kurzzeitig, bevor sie als Batgirl zurückkehrte. Schließlich gibt es noch Damian Wayne, der biologische Sohn von Bruce Wayne und Talia al Ghul, aufgezogen von der League of Assassins.
Die Comickünstler*innen
Rick Leonardi bringt seine charakteristische Mischung aus Dynamik und Skizzenhaftigkeit in dieses Werk ein. Seine Zeichnungen sind nicht hyperrealistisch, sondern betont expressiv, mit starken Linien, Schatten und teils experimentellen Panel-Anordnungen. Besonders auffällig ist seine Darstellung von Bewegung. Wenn Jason in Ausgabe #1 vom Dach springt, wirkt es nicht wie ein heroischer Sprung, sondern wie ein Akt der Verzweiflung. Leonardi fängt die psychologische Spannung mit verzerrten Gesichtern, engen Perspektiven und starker Farbgebung, mit der Kolorierung von Lee Loughridge eindrucksvoll ein.
J.M. DeMatteis ist bekannt für seine psychologisch tiefgründigen Erzählungen (Kraven’s Last Hunt, Moonshadow) und bringt auch hier seine Stärken voll zur Geltung. Statt sich auf klassische Held*innen-Narrative zu verlassen, richtet DeMatteis den Fokus auf emotionale Brüche, innere Monologe und die düstere Seelenlandschaft seiner Figuren. Jason Todd wird bei ihm nicht zur bloßen Actionfigur, sondern zu einer komplexen, zerrissenen Persönlichkeit, die sich in einem ständigen moralischen Dilemma befindet. Besonders stark ist die Szene in Ausgabe #2, in der Jason mit einem Spiegelbild spricht. Es ist eine visuelle wie textliche Auseinandersetzung mit seinem alten und neuen Ich.
Panini Comics hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.
Batman – Ein Todesfall in der Familie – Robin lebt! ist ein Comicsammelband mit den deutschsprachigen Ausgaben der gleichnamigen Mini-Serie von DC Comics. Der Comicband wurde am 20. August 2024 in deutscher Übersetzung als Softcover, sowie als auf 150 Exemplare limitiertes Hardcover herausgebracht.