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Batman: City of Madness

Mit Batman: City of Madness wagt sich Autor und Zeichner Christian Ward in tiefere, dunklere Gefilde der menschlichen Psyche und des kosmischen Horrors. Zwischen Dezember 2023 und April 2024 entfaltet sich diese dreiteilige Miniserie, die Teil des DC Black Labels ist. Sie nimmt Leser*innen mit auf eine verstörende Reise, die Gotham City in eine Alptraumlandschaft verwandelt, bevölkert von grotesken Kreaturen und moralischen Abgründen. Ward verbindet dabei gekonnt Elemente des Lovecraft’schen Horrors mit der ikonischen Mythologie Batmans.

Batman: City of Madness beginnt mit der unheilvollen Offenbarung eines der furchterregensten Geheimnisse des Rat der Eulen. Daraus resultierend taucht eine Art verdorbener Spiegel des Dunklen Ritters auf, welcher sich seinen eigenen Robin sucht. Er versucht ihn zwar nicht mit Gewalt, aber als ein Opfer von Polizeigewalt, auf seine verdrehte finstere Seite zu siehen.

Unterdessen versucht Batman die Ursprünge dieses Alptraums zu ergründen. Dabei sieht er sich nicht nur mit seinen eigenen inneren Dämonen konfrontiert, sondern auch mit einer Bedrohung, welche die Grenzen zwischen Realität und Wahnsinn verwischt. Christian Ward stellt die Frage, ob das Gute wirklich das Böse überwinden kann oder ob beide untrennbar miteinander verbunden sind, ins Zentrum seiner Geschichte.

Ward greift in City of Madness auf Themen des kosmischen Horrors zurück, die stark von H.P. Lovecraft inspiriert sind. Es geht um die Insignifikanz des Menschen, die Angst vor dem Unbekannten und die Zerbrechlichkeit des Verstandes. Batman steht dabei symbolisch für den ständigen Versuch, Ordnung in eine chaotische Welt zu bringen. Doch wie Lovecraft’s Protagonist*innen muss auch er erkennen, dass manche Geheimnisse besser verborgen bleiben.

Batman ist in dieser Geschichte nicht der typische Actionheld, sondern ein Mann der am Rande des Abgrund tantzt. Er ringt mit der Dunkelheit von Gotham und seiner eigenen Vergangenheit. Eingerahmt wird die Geschichte in die fast schon hoffnungslosen und verzweifelten Gedanken von Alfred. Dieser vertraut sie einem Brief an, den er niemals versendet, sondern den Flammen übergibt. Das machte er schon unzählige Male zuvor.

Zeichnerisch ist der Comicband eine feine Hommage an die zeichnerische Arbeit von Dave McKean insbesondere zu Arkham Asylum: A Serious House on Serious Earth. In einem schönen, persönlichen Text am Ende der Geschichte beschreibt Christian Ward, wie stark ihn dieses Batman Comic beeindruckt und auch beeinflusst hat.

KosmischeR Horror

Ward greift in „City of Madness“ auf Themen des kosmischen Horrors zurück, die stark von H.P. Lovecraft inspiriert sind. Im Zentrum stehen die Insignifikanz des Menschen, die Angst vor dem Unbekannten und die Zerbrechlichkeit des Verstandes. Batman steht dabei symbolisch für den ständigen Versuch, Ordnung in eine chaotische Welt zu bringen. Doch wie Lovecraft’s Protagonist*innen muss auch er erkennen, dass manche Geheimnisse besser verborgen bleiben.

Ein zentrales Thema in „City of Madness“ ist die Dualität zwischen Gotham Above und Gotham Below. Gotham Above repräsentiert die Realität, wie sie die Leser*innen kennen. Es ist eine Stadt voller Korruption, Gewalt und Verzweiflung, aber auch Hoffnung, symbolisiert durch Batman. Gotham Below hingegen ist eine groteske Parodie dieser Realität. Es ist ein verzerrtes Spiegelbild, das die dunkelsten Aspekte von Gotham Above in übersteigerter Form darstellt.

Während Gotham Above durch düstere Straßenzüge und gotische Architektur geprägt ist, erscheint Gotham Below wie ein lebender Organismus. Seine Gebäude und Straßen sind in ständiger Bewegung und werden von einer unheimlichen, pulsierenden Energie durchzogen. Diese Dimension ist nicht nur Heimat des Orgham Bat, sondern auch eine Verkörperung von Batmans tiefsten Ängsten und Selbstzweifeln.

Der Inhalt

Batman: City of Madness (Batman: City of Madness #1 – #3) handelt davon, dass es ein Grauen unter der Tiefe gibt. Denn unter der Stadt gibt es ein zweites Gotham. Gotham Below ist ein lebender Albtraum, bevölkert von verdrehten Spiegelbildern der Bewohner*innen Gothams und genährt von der Angst und dem Hass, die von oben herabströmen.

Batman wurde 1939 vom Autor Bill Finger und dem Zeichner Bob Kane geschaffen und hatte seinen ersten Auftritt in Detective Comics #27 vom Mai 1939. Als maskierter Rächer kämpft er gegen alle, welche seine Heimatstadt Gotham bedrohen. Batman zählt zu den bekanntesten Superheld*innen weltweit. Er gilt als der größte Detektiv der Welt und auch ohne Superkräfte stellt er sich den gefährlichsten Superschurk*innen.

Seit Jahrzehnten ist das Tor zwischen den beiden Städten versiegelt und wird streng bewacht. Doch nun wird es geöffnet und die Unterwelt-Version des Dunklen Ritters entkommt. Der Comicband wurde von Christian Ward geschrieben und gezeichnet.

Die Comickünstler*innen

Die Illustrationen von Christian Ward sind visuell äußerst gelungen. Mit einer Palette, die von neonartigen Farben bis zu tiefen, erdigen Tönen reicht, fängt er die Dualität zwischen Gotham Above und Gotham Below perfekt ein. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Bewohner*innen von Gotham Below. Deren verzerrte Anatomie und unheilvolle Präsenz lässt den Leser*innen das Blut in den Adern gefrieren.

Christian Ward ist ein preisgekrönter Autor und Künstler, der für seine Arbeiten im Bereich der Comics und Graphic Novels bekannt ist. Mit Werken wie ODY-C und Invisible Kingdom hat er sich einen Namen gemacht. Er hat einen einzigartigen visuellen Stil etabliert, der Surrealismus mit erzählerischer Tiefe verbindet. Wards Kunst ist geprägt von leuchtenden Farben, dynamischen Kompositionen und einem unverkennbaren Sinn für das Fantastische. Seine Arbeiten haben mehrere Auszeichnungen erhalten, darunter den renommierten Eisner Award für die Serie Invisible Kingdom von Dark Horse Comics.

Panini Comics hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

Batman: City of Madness ist ein Comicsammelband mit den deutschsprachigen Ausgaben der gleichnamigen Mini-Serie von DC Comics, welche unter Black Label erschien. Der Comicband wurde am 19. November 2024 in deutscher Übersetzung als Hardcover herausgebracht.

Batman: City of Madness ist ein Meilenstein, sowohl für DC Comics als auch für den kosmischen Horror im Superheld*innengenre. Christian Ward erschafft eine dichte, unheimliche Atmosphäre, welche die Leser*innen in ihren Bann zieht. Fans von Batman und Lovecraft sollten sich diese Serie nicht entgehen lassen. Mit feinen Anklängen an Lovecraft und einer Hommage an die zeichnerische Atmosphäre von Dave McKeans Arkham Asylum: A Serious House on Serious Earth bietet die Miniserie interessante Geschichten und eindrucksvolle Zeichnungen.
Pros
  • Originelle Verbindung von kosmischem Horror und Batman
  • Beeindruckende und düstere Illustrationen
  • Mutige narrative Ansätze
  • Fesselnde Atmosphäre
  • Zeichnerisch eine Hommage an Arkham Asylum
Cons
  • Gelegentlich überfrachtete Handlung
  • Ein paar logische Lücken in der Geschichte

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