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Anleitung zum Unglücklichsein

Tiffany Blechschmid hat ihre „Anleitung zum Unglücklichsein“ eingehend studiert. Der Film ist inspiriert vom gleichnamigen Bestseller von Paul Watzlawick. In der Hauptrolle schlägt sich Johanna Wokalek („Die Päpstin“) durch die Widrigkeiten des Lebens und sucht den Weg zum Glück. Wir haben uns sowohl Film, als auch Buchvorlage angeschaut.

Den Namen Paul Watzlawick (1921-2007) hat wohl jeder, der sich einmal mit Kommunikation beschäftigt hat, schon gehört. Von dem bekannten Psychologen und Kommunikationswissenschaftler stammt unter anderem der Ausspruch „Man kann nicht nicht kommunizieren“, welcher einer seiner fünf Kommunikationsaxiome ist. Sein Buch „Anleitung zum Unglücklichsein, bereits 1983 erschienen, ist eine Sammlung aus Anekdoten, kleinen witzigen Übungen und Betrachtungen. Das Buch soll es, laut Eigenaussage, dem begabten Amateur ermöglichen, sich selbst voll und ganz unglücklich zu machen. Natürlich lässt Watzlawick dann durchblicken, dass genau das Gegenteil sein eigentliches Ziel ist. Diese „Anleitung zum Unglücklichsein“ sorgt für vergnüglichen, zum Nachdenken anregenden Lesestoff. Denn sabotiert sich nicht jeder hin und wieder selbst?

Anleitung zum Unglücklichsein. Alle Rechte bei STUDIOCANAL.

Anleitung zum Unglücklichsein. Alle Rechte bei STUDIOCANAL.

Nun gibt es auch eine Verfilmung. Zu Recht fragt man sich, wie man denn eine Sammlung aus recht lose aneinander gereihten Episoden verfilmen kann? Die Autorin des Drehbuchs und zugleich Regisseurin Sherry Hormann hat sich dieser fordernden Aufgabe gestellt. Sie bettet die Grundlage des Buches in eine Rahmenhandlung um die Feinkostgeschäftbesitzerin Tiffany Blechschmid ein, die eben genau einen Großteil der im Buch „empfohlenen“ Vorgangsweisen bisher erfolgreich umgesetzt hat.

Tiffany’s Geschäft, liebevoll ausgestattet (erinnert an die alten deutschen Kolonialwarenläden) ist erfolgreich, dennoch fürchtet sie ständig den finanziellen Zusammenbruch und kündigt dies ihren Mitarbeitern wiederholt an. Diese sind fast für eine Familie für sie. Sie ist Single, dafür schaut ihre Mutter, obwohl schon seit einiger Zeit tot, hin und wieder mal vorbei. Als Tiffany dann doch eine Bekanntschaft macht, kommt ihre Mutter auch bei den denkbar ungünstigsten Gelegenheiten vorbei.

Alles in allem, trotz grandioser Vorlage und liebevoller Ausstattung, bleibt der Film „Anleitung zum Unglücklichsein“ eine „nette deutsche Liebeskomödie“, die durchaus unterhält, aber einen dennoch relativ unbeeindruckt zurücklässt. Die Inspiration durch das Buch und die einzelnen Szenen scheinen in dem Drang, möglichst viel aus dem Buch in die Rahmenhandlung zu bekommen, oft unmotiviert und ohne Zusammenhang zusammenmontiert.

 

Das Buch hingegen sorgt für eine leichte, aber dennoch intelligente und witzig geschriebene Lektüre. Es ist kein klassischer Selbsthilferatgeber, sondern eher eine humorvolle Betrachtung menschlicher Selbstsabotageversuche, von denen man sicher das eine oder andere an sich erkennen und dann versuchen kann, abzustellen. In der Piper Sonderausgabe gibt es noch ein Vorwort der Regisseurin und einen 16-seitigen Bildteil mit Fotos vom Film in der Buchmitte. Die Wertung des Artikels bezieht sich übrigens nur auf den Film.

Anleitung zum Unglücklichsein von STUDIOCANAL ist seit 4. Juli 2013 auf DVD und BluRay erhältlich. Das Buch von Paul Watzlawick ist in einer Taschenbuchsonderausgabe zum Film bei Piper erhältlich

[review pros="

  • liebevolle Ausstattung
  • nette Charaktere
  • Buchvorlage

" cons="

  • Episoden im Film teilweise „beliebig“ angeordnet
  • „nur“ nette Liebeskomödie, Vorlage hätte man auch anspruchsvoller umsetzen können

" score=66]

Tiffany Blechschmid hat ihre "Anleitung zum Unglücklichsein" eingehend studiert. Der Film ist inspiriert vom gleichnamigen Bestseller von Paul Watzlawick. In der Hauptrolle schlägt sich Johanna Wokalek ("Die Päpstin") durch die Widrigkeiten des Lebens und sucht den Weg zum Glück. Wir haben uns sowohl Film, als auch Buchvorlage angeschaut. Den Namen Paul Watzlawick (1921-2007) hat wohl jeder, der sich einmal mit Kommunikation beschäftigt hat, schon gehört. Von dem bekannten Psychologen und Kommunikationswissenschaftler stammt unter anderem der Ausspruch „Man kann nicht nicht kommunizieren“, welcher einer seiner fünf Kommunikationsaxiome ist. Sein Buch „Anleitung zum Unglücklichsein, bereits 1983 erschienen, ist eine Sammlung aus Anekdoten, kleinen witzigen Übungen und Betrachtungen. Das Buch soll es, laut Eigenaussage, dem begabten Amateur ermöglichen, sich selbst voll und ganz unglücklich zu machen. Natürlich lässt Watzlawick dann durchblicken, dass genau das Gegenteil sein eigentliches Ziel ist. Diese „Anleitung zum Unglücklichsein“ sorgt für vergnüglichen, zum Nachdenken anregenden Lesestoff. Denn sabotiert sich nicht jeder hin und wieder selbst? [caption id="attachment_3023" align="alignleft" width="170"] Anleitung zum Unglücklichsein. Alle Rechte bei STUDIOCANAL.[/caption] Nun gibt es auch eine Verfilmung. Zu Recht fragt man sich, wie man denn eine Sammlung aus recht lose aneinander gereihten Episoden verfilmen kann? Die Autorin des Drehbuchs und zugleich Regisseurin Sherry Hormann hat sich dieser fordernden Aufgabe gestellt. Sie bettet die Grundlage des Buches in eine Rahmenhandlung um die Feinkostgeschäftbesitzerin Tiffany Blechschmid ein, die eben genau einen Großteil der im Buch „empfohlenen“ Vorgangsweisen bisher erfolgreich umgesetzt hat. Tiffany’s Geschäft, liebevoll ausgestattet (erinnert an die alten deutschen Kolonialwarenläden) ist erfolgreich, dennoch fürchtet sie ständig den finanziellen Zusammenbruch und kündigt dies ihren Mitarbeitern wiederholt an. Diese sind fast für eine Familie für sie. Sie ist Single, dafür schaut ihre Mutter, obwohl schon seit einiger Zeit tot, hin und wieder mal vorbei. Als Tiffany dann doch eine Bekanntschaft macht, kommt ihre Mutter auch bei den denkbar ungünstigsten Gelegenheiten vorbei. Alles in allem, trotz grandioser Vorlage und liebevoller Ausstattung, bleibt der Film „Anleitung zum Unglücklichsein“ eine „nette deutsche Liebeskomödie“, die durchaus unterhält, aber einen dennoch relativ unbeeindruckt zurücklässt. Die Inspiration durch das Buch und die einzelnen Szenen scheinen in dem Drang, möglichst viel aus dem Buch in die Rahmenhandlung zu bekommen, oft unmotiviert und ohne Zusammenhang zusammenmontiert.   Das Buch hingegen sorgt für eine leichte, aber dennoch intelligente und witzig geschriebene Lektüre. Es ist kein klassischer Selbsthilferatgeber, sondern eher eine humorvolle Betrachtung menschlicher Selbstsabotageversuche, von denen man sicher das eine oder andere an sich erkennen und dann versuchen kann, abzustellen. In der Piper Sonderausgabe gibt es noch ein Vorwort der Regisseurin und einen 16-seitigen Bildteil mit Fotos vom Film in der Buchmitte. Die Wertung des Artikels bezieht sich übrigens nur auf den Film. [box style="tip"]Anleitung zum Unglücklichsein von STUDIOCANAL ist seit 4. Juli 2013 auf DVD und BluRay erhältlich. Das Buch von Paul Watzlawick ist in einer Taschenbuchsonderausgabe zum Film bei Piper erhältlich[/box] [review pros=" liebevolle Ausstattung nette Charaktere Buchvorlage " cons=" Episoden im Film teilweise „beliebig“ angeordnet „nur“ nette Liebeskomödie, Vorlage hätte man auch anspruchsvoller umsetzen können " score=66]
Pros
Cons

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