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Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke von Joachim Meyerhoff ist die Romanform des dritten Teils seines autobiografischen, in sechs Teile unterteilten Theaterprojekts. Meyerhoff erzählt in humorvoller, unaufgeregter, aber auch nachdenklicher Art von seiner Ausbildung und seinen Großeltern.

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke, Rechte bei Kiepenheuer & Witsch

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke, Rechte bei Kiepenheuer & Witsch

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke ist ein Buch das Trost spendet, eine Erzählung über das Versagen, über das Scheitern, über die verzweifelte Suche nach dem Funken in Einem, der das Talent entzündet, das man besitzt. Joachim Meyerhoff schafft es wie nur wenige über das eigene Scheitern so offen, freimütig und untehaltsam zu schreiben. Aber man darf dabei auch nicht vergessen dass diese biographischen Erinnerungen von einem großen Erzähler sehr freimütig ausgeschmückt werden, was der Unterhaltung selbst keinen Abbruch tut.

Angenehm ist auch dass man die anderen beiden Bände nicht kennen muss, um sich auszukennen. Die wichtigsten Eckpunkte referenziert er im Buch ohne dass man sich langweilt, wenn man die Bücher schon kennt. Joachim Meyerhoff geht dabei nicht unbedingt chronologisch vor, sondern konzentriert sich auf verschiedene Themenbereiche, wie seine Kindheit, sein Jahr in Amerika, oder seine Ausbildung an der Schauspielschule.

Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke erzählt davon wie Joachim auf der Schauspielschule in München angenommen wird und zu seinen Großeltern in die großbürgerliche Villa in Nymphenburg zieht. Seine Großmutter war selbst Schauspielerin und ist eine schillernde Diva. Sein Großvater ist emeritierter Philosophieprofessor, eine strenge und ehrwürdige Erscheinung. Ihre Tage sind durch abenteuerliche Rituale strukturiert, bei denen Alkohol eine wesentliche Rolle spielt.

Tagsüber wird Joachim an der Schauspielschule systematisch in seine Einzelteile zerlegt, abends ertränkt er seine Verwirrung auf dem opulenten Sofa in Rotwein und in anderen Getränken. Aus dem Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall entstehen die den Erzähler völlig überfordernden Ereignisse und gleichzeitig entgeht ihm nicht, dass auch die Großeltern gegen eine große Leere ankämpfen, während er auf der Bühne sein Innerstes nach außen kehren soll und dabei oft grandios versagt.

Der deutsche Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Joachim Meyerhoff ist seit September 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und hat begonnen sein in sechs Teile unterteiltes Theaterprogramm in Romanform zu bringen.

Neben der Publikation von Literatur von renommierten, ebenso wie jungen Schriftstellern, ist der in Köln beheimatete Verlag Kiepenheuer & Witsch, welcher 1951 gegründet wurde, auch bekannt für seine kritischen und auch populären Sachbücher.

Fotos: Jim Rakete und Kiepenheuer & Witsch
Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke von Joachim Meyerhoff ist im November 2015 im Verlag Kiepenheuer & Witsch als gebundenes Buch, Taschenbuch und ebook erschienen.
80 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
Joachim Meyerhoff zeigt einen selbstironischen Blick auf sein persönliches Scheitern
der Roman steckt voller Skurrilitäten und kleinen tragischen Momenten des Lebens
eine angenehme, flotte Sprache welche es versteht den Leser zu unterhalten
Negatives
der Text lebt sehr stark von der Person des Joachim Meyerhoffs
gerade in diesem Buch wiederholt er sich im ersten Drittel des Buches
Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke von Joachim Meyerhoff ist die Romanform des dritten Teils seines autobiografischen, in sechs Teile unterteilten Theaterprojekts. Meyerhoff erzählt in humorvoller, unaufgeregter, aber auch nachdenklicher Art von seiner Ausbildung und seinen Großeltern. [caption id="attachment_20423" align="alignleft" width="200"] Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke, Rechte bei Kiepenheuer & Witsch[/caption] Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke ist ein Buch das Trost spendet, eine Erzählung über das Versagen, über das Scheitern, über die verzweifelte Suche nach dem Funken in Einem, der das Talent entzündet, das man besitzt. Joachim Meyerhoff schafft es wie nur wenige über das eigene Scheitern so offen, freimütig und untehaltsam zu schreiben. Aber man darf dabei auch nicht vergessen dass diese biographischen Erinnerungen von einem großen Erzähler sehr freimütig ausgeschmückt werden, was der Unterhaltung selbst keinen Abbruch tut. Angenehm ist auch dass man die anderen beiden Bände nicht kennen muss, um sich auszukennen. Die wichtigsten Eckpunkte referenziert er im Buch ohne dass man sich langweilt, wenn man die Bücher schon kennt. Joachim Meyerhoff geht dabei nicht unbedingt chronologisch vor, sondern konzentriert sich auf verschiedene Themenbereiche, wie seine Kindheit, sein Jahr in Amerika, oder seine Ausbildung an der Schauspielschule. Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke erzählt davon wie Joachim auf der Schauspielschule in München angenommen wird und zu seinen Großeltern in die großbürgerliche Villa in Nymphenburg zieht. Seine Großmutter war selbst Schauspielerin und ist eine schillernde Diva. Sein Großvater ist emeritierter Philosophieprofessor, eine strenge und ehrwürdige Erscheinung. Ihre Tage sind durch abenteuerliche Rituale strukturiert, bei denen Alkohol eine wesentliche Rolle spielt. Tagsüber wird Joachim an der Schauspielschule systematisch in seine Einzelteile zerlegt, abends ertränkt er seine Verwirrung auf dem opulenten Sofa in Rotwein und in anderen Getränken. Aus dem Kontrast zwischen großelterlichem Irrsinn und ausbildungsbedingtem Ich-Zerfall entstehen die den Erzähler völlig überfordernden Ereignisse und gleichzeitig entgeht ihm nicht, dass auch die Großeltern gegen eine große Leere ankämpfen, während er auf der Bühne sein Innerstes nach außen kehren soll und dabei oft grandios versagt. Der deutsche Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Joachim Meyerhoff ist seit September 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und hat begonnen sein in sechs Teile unterteiltes Theaterprogramm in Romanform zu bringen. Neben der Publikation von Literatur von renommierten, ebenso wie jungen Schriftstellern, ist der in Köln beheimatete Verlag Kiepenheuer & Witsch, welcher 1951 gegründet wurde, auch bekannt für seine kritischen und auch populären Sachbücher. Fotos: Jim Rakete und Kiepenheuer & Witsch [box style="tip"]Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke von Joachim Meyerhoff ist im November 2015 im Verlag Kiepenheuer & Witsch als gebundenes Buch, Taschenbuch und ebook erschienen.[/box] [rwp-review id="0"]
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Cons

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