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A Place For The Unwilling

Ich ziehe, nach dem Tod meines Freundes Henry, in dessen Ort, um sein Geschäft zu übernehmen und ein Auge auf seine Mutter und seine Witwe zu haben. Außerdem möchte ich mehr über seinen etwas rätselhaften Selbstmord erfahren, doch wo fange ich an? Die Menschen im Ort sind größtenteils unfreundliche, undeutliche Wolken, doch nach und nach lichten sich manche davon. Allerdings bedeutet das nicht unbedingt, dass die Fragen weniger werden. Ich spiele A Place for the Unwilling.

A Place for the Unwilling - Cover

Das Game, das auch mit APFTU abgekürzt oder bezeichnet wird, ist ein Action Adventure, bei dem man eine Stadt erkundet und versucht die Hintergründe von Henrys Tod herauszufinden. Dabei tun sich einem unterschiedliche Möglichkeiten auf, die den Spielfluss verändern und die auch dann weitergehen, wenn die*der Spieler*in diese ignoriert, oder einem der Tag einfach zu kurz wird.

Das Game gibt es nur als Single Player und es gibt darin sehr viel zu lesen. Dabei ist es wichtig die Texte nicht zu überspringen, da diese für die Story wichtig sind und Entscheidungen darauf beruhen. Es gibt aber nur eine englische und spanische Ausgabe und die Texte werden nicht gesprochen, sondern nur in Kästen angezeigt. So kann es auch vorkommen, dass man eine Aufgabe einmal lesen kann und sie sich merken muss. Wenn man die Person erneut aufsucht ist sie nur verwundert, warum die Aufgabe noch nicht erledigt ist. Es ist teilweise also durchaus von Vorteil, sich manche Sachen aufzuschreiben, entweder Old-School, mit Stift und Zettel oder elektronisch auf Handy oder Tablet.

Interessant ist, dass die Zeit ständig weiter läuft und die Szenen nicht auf die Spieler*innen warten. Das gibt es relativ selten bei ähnlichen Games. Es gibt kein Kampfsystem und ein recht einfaches Inventar, sowie ein simples Handelssystem. Pro Tag darf man 10 Einkäufe tätigen, wobei diese ganz am Anfang nicht erreicht werden, da das Startgeld relativ gering ist. Sollte man es in den Sand setzen, gibt es die Möglichkeit ein weiteres Mal Geld zu bekommen. Mit der Steuerung und der Story kommen auch Casual Gamer*innen gut zurecht, aber es ist nicht unbedingt ein Game für zwischendurch.

GAME & STORY

Man spricht mit den Einwohner*innen, versucht als Händler*in erfolgreich zu sein und erforscht die Stadt. So legt man auch seine eigene Stellung in der Gesellschaft fest und hat dabei freie Entscheidungsmöglichkeiten. Es ist möglich, bei Gesprächen sehr offen zu antworten oder verschlossen zu bleiben. Die*der Spieler*in entscheidet, wem sie*er vertraut und sympathisch ist.

Die Atmosphäre des Games ist dabei ziemlich düster und eher depressiv, beginnend mit dem Selbstmord des besten Freundes und der Stadt, in der soziale Unruhen herrschen. Doch recht bald wird den Gamer*innen bewusst, dass im Hintergrund etwas Schlimmes wartet, denn das Game ist auch mit dem Lovecraft’schen Universum verbunden. Nur ein wenig vom eigenen Zu Hause entfernt, steht das Theater, in dem demnächst der König in Gelb aufgeführt ist. Wer ein bisschen Ahnung vom RPG Cthulhu oder vom Lovecraft’schen Universum hat, der weiß, dass etwas Schlimmes bevorsteht.

Am Anfang irrt man ziemlich umher und die Stadt erscheint einem ein wenig wie ein Labyrinth. In unserem Test vermissten wir zunächst die Karte, wobei es eine gibt, indem man am XBox Controller die B-Taste drückt. Das ist bei unserem Test in der sehr kurzen Einführung untergegangen. Dass es quasi kein Tutorial gibt, ist einerseits nett, da man sofort loslegen kann und es bedarf auch aufgrund der Art des Games kaum Erklärungen, andererseits gibt es teilweise doch ein paar Fragezeichen, was man alles machen kann.

GRAFIK & GAMEPLAY

Das Game ist grafisch interessant gestaltet. Es sieht aus wie ein düster gezeichnetes Kinderbuch. Die Häuser wirken dreidimensional, wobei im Prinzip immer nur eine Straßenseite sichtbar und verwendbar ist. Man braucht auch ein bisschen, um dahinterzukommen, in welche Häuser man gehen kann und welche Bewohner*innen für sinnvolle Gespräche zu Verfügung stehen. Mit der Map gelingt es einem sehr gut, sich in der Stadt zurechtzufinden und man kommt auch wesentlich schneller voran, kann also auch mehr Aufgaben, die sich auftun, erfüllen.

Das Gameplay ist recht einfach. Die Gamer*innen gehen durch die Stadt, versuchen Geld zu verdienen und Menschen, die ihnen ihr Gesicht zeigen, durch verschiedenste Aufgaben zu beeinflussen. Jede*r Einwohner*in wird durch andere Geräusche dargestellt. Der Sound im Game ist sehr stimmungsvoll und gut gelungen. Für das Game selbst benötigt man rund 8 bis 15 Stunden. Insgesamt spielt man 21 Tage, was jedoch nicht gleich klar ist.

Das Game hat eine wirklich starke Story und die Steuerung auf der Konsole funktioniert ziemlich gut. Auf dem PC ist diese etwas mühsamer. Die Spieler*innen können viele Dinge in der Stadt untersuchen, oft erfährt man dabei aber nicht sonderlich viel Wichtiges. Nur ab und zu können aber auch neue Aufgaben oder interessante Informationen hinter einem Buch oder einer Statue stecken.

A Place for the Unwilling konzentriert sich vor allem auf die soziale Interaktion und die Beziehungen der Charaktere zueinander. Es gibt auch einen kleinen Handelspart, der am Anfang ein wenig altmodisch erscheint, denn man sieht nicht, ob man gekaufte Ware mit Gewinn oder Verlust verkauft, allerdings wird recht schnell klar, dass die Preise recht statisch sind und so kann man an späteren Tagen recht einfach Gewinn machen. Einige Tage sind leider sehr monoton und der Sonntag hat gefühlt zu viele Stunden, da die Gamer’*innen hier nur eingeschränkte Aktionsmöglichkeiten haben. Prinzipiell ist APFTU aber recht gut gelungen und man möchte wissen, was passieren wird.

ENTWICKLER & PUBLISHER

A Place for the Unwilling, ein Horror-Adventure Game, das von AlPixel Games entwickelt und von Disaster Box veröffentlicht wurde. Das spanische Indie Games Developer Studio AlPixel Games wurde im September 2014 in Madrid gegründet. Ihr erstes Game war Missing Translation, ein Puzzle Game, das auf Steam und für iOS/Android veröffentlicht wurde. A Place for the Unwilling ist ihr erster größeres Game.

AlPixel Games hat uns ein Rezensionsexemplar für Review-Zwecke zur Verfügung gestellt.

A Place for the Unwilling von AlPixel Games erscheint mit PEGI 16 und ist seit 23. März 2022 u.a. für Nintendo Switch, Xbox Series X, Xbox One, PlayStation 4 und PlayStation 5 erhältlich und schon länger über Steam. Wir haben das Game auf einer Xbox Series X getestet.

79
%
A Place for the Unwilling ist ein narratives Action Horror Adventure, bei dem ein*e Händer*in versucht den Selbstmord des besten Freundes aus Kindertagen zu klären. Dabei gerät die*der Gamer in eine düstere, kleine Stadt, in der gerade gesellschaftliche Unruhen herrschen und in dessen Theater demnächst der König in Gelb aufgeführt wird. Dabei hat jede Entscheidung Einfluss auf die Beziehungen der Charaktere und das mögliche Ende.
Pros
  • eine interessante Story
  • düsteres Action Horror Adventure
  • Entscheidungen haben Auswirkungen
  • Aufgaben verschwinden auch unerledigt
  • das Game weiß einen zu fesseln
  • einfaches Gameplay
Cons
  • Sprachausgabe nur in Englisch oder Spanisch
  • sehr textlastig
  • teilweise etwas monoton
  • manche Tage ziehen sich, andere sind zu kurz
  • es bleiben einige Fragen offen

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