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Zeugin der Toten

Rund fünfundzwanzig Jahre nach dem Verschwinden eines Mädchens aus einem Kinderheim der Deutschen Demokratischen Republik findet die Tatort-Cleanerin Judith Kepler ihre eigene Heimakte in der Wohnung einer ermordeten Frau. Die DDR selbst ist mittlerweile Geschichte, aber Judith beginnt ihre eigene Geschichte zu erforschen und nicht allen gefällt das Handeln der eigensinnigen Frau.

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Zeugin der Toten, Rechte beim Verlag

Zeugin der Toten ist ein frischer Krimi, mit einer starken Frau als Hauptfigur, die im Spiel der männlichen Geheimdienste mitspielt und dennoch Frau bleibt. Nicht nur im Buch sondern auch im realen Leben sind viele der Täter bestens in der Gesellschaft vernetzt. Besonders hat mir gefallen wie Elisabeth Herrmann diese Geschichte um Spionage, Gegenspionage und Rache über den zweiten Protagonisten, einem ehemaligen BND Mitarbeiter, mit den Geheimdiensten der beiden Teile Deutschlands verknüpft. Das Buch ist aber nicht nur für Deutschlandkenner geeignet, auch Fans von Spionageromanen werden sich freuen. Es ist eine Gratwanderung, bei der die Überlebensfähigkeiten von Judith Keppler gefragt sind. Sie ist zwar ein entlaufenes Heimkind mit einer Drogenvergangenheit, aber natürlich liest sie Tolstoi und Hesse. Sie entkommt nicht nur der Polizei, sondern überwältigt auch so manchen Spion. Diese „Heldentaten“ werden gut erklärt und machen das Buch nicht unglaubwürdig. Durch den flüssigen Schreibstil ist der Roman angenehm zu lesen und bleibt bis zum Ende verständlich und auch spannend.

Die heute in Berlin lebende deutsche Fernsehjournalistin Elisabeth Herrmann hat mit Zeugin der Toten ihren mittlerweile 5. Kriminalroman vorgelegt. Ihr Roman landete beim renomierten Deutschen Krimi Preis 2012 auf dem 3. Platz. Herrmann wurde dabei gewürdigt dem Genre der Kriminalromane literarisch gekonnt & inhaltlich originell neue Impulse gegeben zu haben.

Judith Kepler arbeitet in Berlin für eine Reinigungsfirma und reinigt als Cleanerin Wohnungen, in denen Menschen gestorben sind, Menschen deren Tod nicht auffiel, sei es durch ihren Selbstmord, einem Unfall oder weil sie ermordet wurden. Es ist kein leichter Job, aber Judith ist aufgewachsen in einem der gefürchtetsten Kinderheimer der ehemaligen DDR und sie ist auch kein leichter Mensch. Am Tatort eines Mordes stolpert sie über ihre angeblich verschollene Akte aus ihrer Kinderheim-Zeit. Die Frage wie das Mordopfer an diese Akte kam und warum sie sich für Judiths Vergangenheit interessierte, lässt ihr keine Ruhe. Bald gerät sie durch ihre Nachforschungen in das Visier verschiedener Geheimdienste, da die Vergangenheit lebendiger ist als sich viele eingestehen wollen und schon bald kann Judith niemanden mehr trauen.

Herrmanns Ausflug in die jüngere Geschichte Deutschlands ist packend geschrieben und für viele noch greifbar als eine Zeit der Umbrüche und Veränderungen. Es ist die Zeit vor der Wende, als die Stasi und der BND auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges sich gegenseitig ausspionierten. Geschickt schlägt die Autorin mit Rückblenden immer wieder den Bogen vom Jahr 1985 bis in die heutige Zeit und es wir einem klar dass auch 20 Jahre nach dem Mauerfall noch vieles im Verborgenen liegt. Auch wenn die vielen Namen – es gibt Personennamen, Deck- und Tarnnamen – einen zunächst ein wenig verwirren, führt einen die Autorin geschickt durch den Krimi, sodass sich zum Schluss alle Fäden entwirren.

Zeugin der Toten erscheint mit 432 Seiten im deutschen Original beim Ullstein Taschenbuch am 8. Juni 2012.

[review pros="

  • spannend und gut geschrieben
  • glaubwürdige Heldentaten von Judith
  • sehr gut recherchiert
  • überraschende Wendungen

" cons="

  • viele Personen mit vielen Decknamen
  • gegen Ende tauchen überraschen noch Personen auf

" score=73]

Rund fünfundzwanzig Jahre nach dem Verschwinden eines Mädchens aus einem Kinderheim der Deutschen Demokratischen Republik findet die Tatort-Cleanerin Judith Kepler ihre eigene Heimakte in der Wohnung einer ermordeten Frau. Die DDR selbst ist mittlerweile Geschichte, aber Judith beginnt ihre eigene Geschichte zu erforschen und nicht allen gefällt das Handeln der eigensinnigen Frau. [caption id="attachment_1116" align="alignleft" width="200"] Zeugin der Toten, Rechte beim Verlag[/caption] Zeugin der Toten ist ein frischer Krimi, mit einer starken Frau als Hauptfigur, die im Spiel der männlichen Geheimdienste mitspielt und dennoch Frau bleibt. Nicht nur im Buch sondern auch im realen Leben sind viele der Täter bestens in der Gesellschaft vernetzt. Besonders hat mir gefallen wie Elisabeth Herrmann diese Geschichte um Spionage, Gegenspionage und Rache über den zweiten Protagonisten, einem ehemaligen BND Mitarbeiter, mit den Geheimdiensten der beiden Teile Deutschlands verknüpft. Das Buch ist aber nicht nur für Deutschlandkenner geeignet, auch Fans von Spionageromanen werden sich freuen. Es ist eine Gratwanderung, bei der die Überlebensfähigkeiten von Judith Keppler gefragt sind. Sie ist zwar ein entlaufenes Heimkind mit einer Drogenvergangenheit, aber natürlich liest sie Tolstoi und Hesse. Sie entkommt nicht nur der Polizei, sondern überwältigt auch so manchen Spion. Diese "Heldentaten" werden gut erklärt und machen das Buch nicht unglaubwürdig. Durch den flüssigen Schreibstil ist der Roman angenehm zu lesen und bleibt bis zum Ende verständlich und auch spannend. Die heute in Berlin lebende deutsche Fernsehjournalistin Elisabeth Herrmann hat mit Zeugin der Toten ihren mittlerweile 5. Kriminalroman vorgelegt. Ihr Roman landete beim renomierten Deutschen Krimi Preis 2012 auf dem 3. Platz. Herrmann wurde dabei gewürdigt dem Genre der Kriminalromane literarisch gekonnt & inhaltlich originell neue Impulse gegeben zu haben. Judith Kepler arbeitet in Berlin für eine Reinigungsfirma und reinigt als Cleanerin Wohnungen, in denen Menschen gestorben sind, Menschen deren Tod nicht auffiel, sei es durch ihren Selbstmord, einem Unfall oder weil sie ermordet wurden. Es ist kein leichter Job, aber Judith ist aufgewachsen in einem der gefürchtetsten Kinderheimer der ehemaligen DDR und sie ist auch kein leichter Mensch. Am Tatort eines Mordes stolpert sie über ihre angeblich verschollene Akte aus ihrer Kinderheim-Zeit. Die Frage wie das Mordopfer an diese Akte kam und warum sie sich für Judiths Vergangenheit interessierte, lässt ihr keine Ruhe. Bald gerät sie durch ihre Nachforschungen in das Visier verschiedener Geheimdienste, da die Vergangenheit lebendiger ist als sich viele eingestehen wollen und schon bald kann Judith niemanden mehr trauen. Herrmanns Ausflug in die jüngere Geschichte Deutschlands ist packend geschrieben und für viele noch greifbar als eine Zeit der Umbrüche und Veränderungen. Es ist die Zeit vor der Wende, als die Stasi und der BND auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges sich gegenseitig ausspionierten. Geschickt schlägt die Autorin mit Rückblenden immer wieder den Bogen vom Jahr 1985 bis in die heutige Zeit und es wir einem klar dass auch 20 Jahre nach dem Mauerfall noch vieles im Verborgenen liegt. Auch wenn die vielen Namen - es gibt Personennamen, Deck- und Tarnnamen - einen zunächst ein wenig verwirren, führt einen die Autorin geschickt durch den Krimi, sodass sich zum Schluss alle Fäden entwirren. [box style="tip"]Zeugin der Toten erscheint mit 432 Seiten im deutschen Original beim Ullstein Taschenbuch am 8. Juni 2012.[/box] [review pros=" spannend und gut geschrieben glaubwürdige Heldentaten von Judith sehr gut recherchiert überraschende Wendungen " cons=" viele Personen mit vielen Decknamen gegen Ende tauchen überraschen noch Personen auf " score=73]
Pros
Cons

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