World of Warcraft: Battle for Azeroth ist die neuste Erweiterung des beliebten online MMORPG World of Warcraft. Sie bietet eine Rückkehr zu einem der Kernthemen von World of Warcraft – dem Konflikt zwischen Horde und Allianz. Kaum ist die Brennende Legion zurückgeschlagen und besiegt, beginnen alte Konflikte und Feindschaften wieder aufzulodern, neben alten und neuen Bedrohungen.
Die Erweiterung konzentriert sich auf zwei neue Inseln, eine von der Allianz kontrollierte Insel namens Kul’Thiras und eine von der Horde kontrollierte Insel namens Zandalar. Auf Kul’Thiras herrscht die Dynastie der Prachmeers, die von der Allianz umworben werden, um ein Bündnis einzugehen. Die Geschichte auf Allianzseite konzentriert sich auf Jaina Prachtmeer und ihrer Heimkehr nach Kul’Thiras, wo sie nicht willkommen ist. Es ist eine Geschichte über Familie, Verrat und Erlösung. Der Hauptstrang dieser Geschichte ist gut erzählt, auch wenn einem als Neueinsteiger vermutlich die Historie dieser Geschichte fehlt, ohne die sie nur teilweise Sinn macht. Die Geschichte der Hordenseite konzentriert sich auf die Troll-Prinzessin Talanji, einem weniger bekannten Charakter aus dem World of Warcraft Universum. Die Horde-Geschichte ist weniger persönlich und erklärt den Hintergrund des ersten Raids von Battle of Azeroth – Uldir.
Die Artefaktwaffen von der vorherigen Erweiterung Legion wurden quasi deaktiviert, stattdessen gibt es ein neues Artefaktsystem, das auf einer speziellen Halskette basiert, die Artefaktmacht sammelt und auf 3 Rüstungsteilen – Kopf, Schulter und Brust – die statt sekundärer Attribute nun, je nach Artefaktstufe neue, spezielle Perk freischalten. Die Progression der Artefaktmacht ist allerdings relativ langsam und die Freischaltung der Perks ist unregelmäßig und teilweise sprunghaft. So kann es passieren, dass man ein besseres Rüstungsteil bekommt, für das man aber eine höhere Artefaktstufe benötigt, um die Perks freizuschalten und dass der neue Teil deshalb weniger Perks hat als das niedrigere Rüstungsteil. Die Klassentalente wurden minimal verändert, Ausrüstungsboni wurden zahlenmäßig reduziert, bleiben aber ansonsten unverändert.
Auf Stufe 120 angekommen gibt es wieder die schon von der Erweiterung Legion bekannten Weltquests, die ebenfalls kaum neues bieten. Zusätzlich werden sogenannte Inselexpeditionen freigeschaltet. Das sind Szenarien für 3 Spieler, in denen man so schnell wie möglich im Wettlauf gegen 3 Hordespieler, entweder von der KI gesteuert, oder gegen andere Spieler, eine bestimmte Punkteanzahl von Azerit sammeln muss. Das klingt vorerst nicht uninteressant, läuft in der Praxis aber auf nicht viel anderes hinaus, als möglichst viele Mobs zusammenzuziehen und möglichst schnell umzuhauen. Nebenbei sammelt man Azerith aus Truhen und Vorkommen. Als Belohnung gibt es Artefaktmacht und sehr selten auch Reittiere, Haustiere oder Transmogrifizierungs-Vorlagen.
Die andere große Neuerung im Game ist die Kriegsfront, die einige Elemente von Echtzeitstrategie zu implementieren versucht. Die Kriegsfront ist ein 20-Spieler Szenario im Arathi-Hochland, in dem man eine Basis aufbaut, Ressourcen sammelt und eine Offensive gegen die gegnerische Basis führt. Es bringt einige interessante neue Spielelemente, ist aber relativ einfach und rasch vorbei.
In Summe wirkt Battle for Azeroth leider relativ uninspiriert und flach. Es wurden praktisch alle Elemente von der vorherigen Erweiterung Legion unverändert übernommen und wenn sie verändert wurden, wurden sie uninteressanter gemacht. Dadurch, dass kaum etwas Neues geboten wird, lässt die Motivation weiterzuspielen auch rasch nach und wer nicht Feuer und Flamme für den alten Allianz/Horde-Konflikt ist, dem kann auch der Hintergrund und die Story nicht viel bieten.
Kriegsfronten bieten neues, interessantes Gameplay
Spielwelt recht groß und lebending
cooler Sound, nette Musik
Inselexpeditionen nicht besonders interessant
es fehlt der Tiefgang, besonders auf Horde-Seite
neues Artefaktsystem hat seine Schwächen