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Wer war Alice

Wer war Alice von T.R. Richmond geht der Frage nach welche Spuren, digital oder auf Papier, wir nach unserem Tod hinterlassen. Der bei Goldmann erscheinende Roman handelt von Alice Salomon, einer 25jährigen Journalistin welche unter fragwürdigen Umständen ertrinkt. Ihr ehemaliger Professor Jeremy Cooke macht sich daran alles über Alice zu sammeln.

Buch Cover - Wer war Alice von T R Richmond, Rechte bei Goldmann

Wer war Alice von T R Richmond, Rechte bei Goldmann

Wer war Alice ist eine Sammlung von Tweets, Tagebucheinträgen, Blogs, Briefen und mehr, welche langsam ein Bild von Alice ergeben und auch nach und nach darlegen was in der Nacht geschehen ist. Die Form der Kommunikation hat sich in den letzten 25 Jahren stark verändert und dennoch, gänzlich konsequent folgt der Autor diesem Konzept nicht. Abgesehen von den gelungenen Tweets werden die anderen Einträge zu einfach mit verschiedenen Überschriften versehen, ob jetzt Brief an oder E-Mail von, Blogeintrag durch, Abschrift …. steht, die Texte sind in ihrer Form zu austauschbar geblieben.

Auf der Suche nach den Erkenntnissen muss man auch als Leser seine Meinung über Alice immer wieder revidieren, weniger weil plötzlich überraschende und nicht vorhersehbare Wendungen eintreten, sondern weil Menschen nicht nur eine Seite haben. Menschen sind kompliziert und Alice kann dabei durchaus als durchschnittliche junge Frau gelten. Sie quälte sich mit ähnlichen Ängsten und Sorgen wie wir alle, hatte ähnliche Hoffnungen und Träume, aber sie war nun tot. Was also blieb von ihr zurück? Gelungen sind dabei die zahlreichen Spekulationen, welche vor allem in den Social Medien über den Tod von Alice getroffen werden. Fast schon wie Hyänen stürzen sich alle auf das Ereignis.

Gewollt waren vom Autor die verschiedenen Erzähler, welche aus der Ich-Perspektive über Alice erzählen, einerseits Alice selbst mit ihren Tagebucheinträgen, andererseit Professor Cooke welcher in Briefen und E-Mails von seinen Fortschritten erzählt oder um Informationen über Alice bittet, aber auch Alices beste Freundin Megan verbreitet Informationen mit ihren Blogeinträgen. Die Abschriften der Aufzeichnungen von Alices Freund Luke Addisons und viele mehr fügen dieses Puzzle für den Leser zusammen.

Dennoch gelingt es T.R. Richmond nicht ganz zu überzeugen. So gelungen seine Darstellung der neuen Kommunikation ist, so flach bleiben die einzelnen Charaktere, die einzelnen Erzähler, während Alice in zahlreichen Facetten geschildert wird. Außerdem bedient der Autor zahlreiche Klischees. So gibt es die überfürsorgliche Mutter, den lüsternen Professor, den freakigen Stalker, die heulende beste Freundin, der seitenspringende Verlobte,… Auch dass die Chronologie der einzelnen Briefe, emails, Tweets, Tagebucheinträge wild durcheinander einem Spannungsbogen und nicht dem zeitlichen Ablauf folgen trägt zum Lesefluss aber nicht zum Verständnis bei.

Wer war Alice beginnt nachdem die 25jährige Alice Salmon eines Morgens leblos im Fluss gefunden wurde. Eigentlich wollte sie am Abend zuvor nur Freunde treffen, stattdessen durchlebte sie die letzten Stunden ihres Lebens. Aber was ist passiert? Ist sie wirklich gestürzt, weil sie zu viel getrunken hat, wie die Polizei vermutet? War es ein tragischer Unfall? Die Nachricht ihres Todes verbreitet sich wie ein Lauffeuer, auch über Facebook und Twitter.

Gleich werden Vermutungen angestellt, über sie, ihr Leben und ihren Tod. Auch ihr ehemaliger Professor Jeremy Cooke ist erschüttert. Er macht sich daran, herauszufinden, was in der Nacht tatsächlich geschah und sammelt alles über Alice. Er schreibt sogar ein Buch über den Fall. Nur warum ist er so engagiert? Was hat er zu verbergen? Was haben ihr Exfreund Luke und ihr Freund Ben mit der Sache zu tun? Und wer war Alice?

Wer war Alice wurde vom Journalisten T. R. Richmond geschrieben. Seit Erstlingswerk Wer war Alice wurde in über 20 Ländern herausgebracht. Durch seine Erfahrungen auf den Geschmack gekommen, arbeitet der weiterhin als Journalist tätige Autor bereits an seinem nächsten Buch. Wer war Alice erschien im Original unter dem Titel What she left bei Penguin Books.

Wer war Alice von T. R. Richmond ist im Jahr 2016 bei Goldmann als Paperback in der Übersetzung von Charlotte Breuer, Norbert Möllemann herausgekommen.
78% / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
Interessantes Konzept der Darstellungsform
spannender Thriller über den Tod einer jungen Journalistin
starker Bezug auf moderene Kommunikationsformen
gelungenes Romandebüt von T.R. Richmond
Negatives
Charakter bleiben klischeehaft gezeichnet
Darstellung der modernen Kommunikation skizzenhaft
Texte ohne chronologische Reihung erschweren Lesefluss
Wer war Alice von T.R. Richmond geht der Frage nach welche Spuren, digital oder auf Papier, wir nach unserem Tod hinterlassen. Der bei Goldmann erscheinende Roman handelt von Alice Salomon, einer 25jährigen Journalistin welche unter fragwürdigen Umständen ertrinkt. Ihr ehemaliger Professor Jeremy Cooke macht sich daran alles über Alice zu sammeln. [caption id="attachment_16335" align="alignleft" width="259"] Wer war Alice von T R Richmond, Rechte bei Goldmann[/caption] Wer war Alice ist eine Sammlung von Tweets, Tagebucheinträgen, Blogs, Briefen und mehr, welche langsam ein Bild von Alice ergeben und auch nach und nach darlegen was in der Nacht geschehen ist. Die Form der Kommunikation hat sich in den letzten 25 Jahren stark verändert und dennoch, gänzlich konsequent folgt der Autor diesem Konzept nicht. Abgesehen von den gelungenen Tweets werden die anderen Einträge zu einfach mit verschiedenen Überschriften versehen, ob jetzt Brief an oder E-Mail von, Blogeintrag durch, Abschrift .... steht, die Texte sind in ihrer Form zu austauschbar geblieben. Auf der Suche nach den Erkenntnissen muss man auch als Leser seine Meinung über Alice immer wieder revidieren, weniger weil plötzlich überraschende und nicht vorhersehbare Wendungen eintreten, sondern weil Menschen nicht nur eine Seite haben. Menschen sind kompliziert und Alice kann dabei durchaus als durchschnittliche junge Frau gelten. Sie quälte sich mit ähnlichen Ängsten und Sorgen wie wir alle, hatte ähnliche Hoffnungen und Träume, aber sie war nun tot. Was also blieb von ihr zurück? Gelungen sind dabei die zahlreichen Spekulationen, welche vor allem in den Social Medien über den Tod von Alice getroffen werden. Fast schon wie Hyänen stürzen sich alle auf das Ereignis. Gewollt waren vom Autor die verschiedenen Erzähler, welche aus der Ich-Perspektive über Alice erzählen, einerseits Alice selbst mit ihren Tagebucheinträgen, andererseit Professor Cooke welcher in Briefen und E-Mails von seinen Fortschritten erzählt oder um Informationen über Alice bittet, aber auch Alices beste Freundin Megan verbreitet Informationen mit ihren Blogeinträgen. Die Abschriften der Aufzeichnungen von Alices Freund Luke Addisons und viele mehr fügen dieses Puzzle für den Leser zusammen. Dennoch gelingt es T.R. Richmond nicht ganz zu überzeugen. So gelungen seine Darstellung der neuen Kommunikation ist, so flach bleiben die einzelnen Charaktere, die einzelnen Erzähler, während Alice in zahlreichen Facetten geschildert wird. Außerdem bedient der Autor zahlreiche Klischees. So gibt es die überfürsorgliche Mutter, den lüsternen Professor, den freakigen Stalker, die heulende beste Freundin, der seitenspringende Verlobte,... Auch dass die Chronologie der einzelnen Briefe, emails, Tweets, Tagebucheinträge wild durcheinander einem Spannungsbogen und nicht dem zeitlichen Ablauf folgen trägt zum Lesefluss aber nicht zum Verständnis bei. Wer war Alice beginnt nachdem die 25jährige Alice Salmon eines Morgens leblos im Fluss gefunden wurde. Eigentlich wollte sie am Abend zuvor nur Freunde treffen, stattdessen durchlebte sie die letzten Stunden ihres Lebens. Aber was ist passiert? Ist sie wirklich gestürzt, weil sie zu viel getrunken hat, wie die Polizei vermutet? War es ein tragischer Unfall? Die Nachricht ihres Todes verbreitet sich wie ein Lauffeuer, auch über Facebook und Twitter. Gleich werden Vermutungen angestellt, über sie, ihr Leben und ihren Tod. Auch ihr ehemaliger Professor Jeremy Cooke ist erschüttert. Er macht sich daran, herauszufinden, was in der Nacht tatsächlich geschah und sammelt alles über Alice. Er schreibt sogar ein Buch über den Fall. Nur warum ist er so engagiert? Was hat er zu verbergen? Was haben ihr Exfreund Luke und ihr Freund Ben mit der Sache zu tun? Und wer war Alice? Wer war Alice wurde vom Journalisten T. R. Richmond geschrieben. Seit Erstlingswerk Wer war Alice wurde in über 20 Ländern herausgebracht. Durch seine Erfahrungen auf den Geschmack gekommen, arbeitet der weiterhin als Journalist tätige Autor bereits an seinem nächsten Buch. Wer war Alice erschien im Original unter dem Titel What she left bei Penguin Books. [box style="tip"]Wer war Alice von T. R. Richmond ist im Jahr 2016 bei Goldmann als Paperback in der Übersetzung von Charlotte Breuer, Norbert Möllemann herausgekommen.[/box] [rwp-review id="0"]
Pros
Cons

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