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Kein böses Kind

Der engagierte °luftschacht Verlag hat mit Kein böses Kind das Erstlingswerk eines vielversprechenden jungen Autors publiziert. Es ist kein einfaches Buch, aber es gibt bereits genug einfache Bücher, als Leser wird man gefordert und nimmt diese Herausforderung dankbar an.

Buchcover

Kein böses Kind, Rechte bei Luftschacht Verlag

Kein böses Kind ist ein Spiel der Kausalitäten und Empfindungen, ein aufwühlendes und verstörendes Buch, nicht alle Fragen werden beantwortet, aber der Autor wollte es dem Leser spürbar nicht bequem machen, sondern ihn aus der Komfortzone herausholen. Und das ist ihm auch ordentlich gelungen. Einzig die Person von Nachtigalls Kollegin bleibt seltsam vage und unausgearbeitet. Hervorragend ist dafür Marias Hassliebe zu ihrem Adoptivkind Paul, dessen ihm prophezeites Schicksal schließlich sie ereilt. Es ist ein unbequemer Roman, der fast greifbar wird, greifbar auch die stetige Entwicklung der Bedrohung bis sie einen fast körperlich überwältigt und dennoch nie seinen beinahe poetischen Klang der Worte verliert.

Im Roman Kein böses Kind von Fabian Oppolzer kehrt der Lehrer Nachtigall als ein anderer Mensch zu seiner Frau von der Griechenlandreise zurück, auf der drei seiner Schüler den Tod fanden. Doch nicht Griechenland hat ihren Mann verändert, die Veränderung begann viel früher. Doch hilflos treibt Maria durch die Ereignisse, so unfähig wie ihr behinderter Sohn Paul, die Situation zu begreifen und noch weniger in der Lage sie zu ändern.

Der geschickt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springende Roman lässt seinen Protagonisten keine Zeit zum Luftholen. Fabian Oppolzer zwingt sie, sich ihren Gefühlen stellen zu müssen, lässt sie nicht entkommen. Bis die Wahrheit, ihre Wahrheit ans Licht kommt.

Dabei hätte es eine ganz normale Klassenfahrt nach Griechenland werden sollen. Irgendetwas ist aber aus dem Ruder gelaufen und jetzt sind Simon, Samuel und Lukas tot; und Nachtigall ist nicht mehr derselbe, als er zu seiner Familie zurückkehrt: zu Paul, der schon sieben ist, aber Windeln und dicke Brillen trägt und spricht, als wäre er erst zwei; und zu Maria, die Nachtigall liebt, aber Paul irgendwie hasst, was sich aber gar nicht schlecht anfühlt. Dabei hat sie sich damals genau so ein Kind gewünscht.

Der in Stuttgart geborene Fabian Oppolzer ist in Vorarlberg aufgewachsen und studierte in Wien Geschichte, Theologie und Vergleichenden Literaturwissenschaften. Er hat mit Kein böses Kind sein Erstlingswerk vorgelegt. Publiziert wird er dabei vom Wiener Verlag °luftschacht, welcher vor kurzem sein 10 Jahresjubiläum gefeiert hat und schwerpunktmäßig junge Autoren im deutschsprachigen Raum veröffentlicht und die junge Literatur fördert.

Kein böses Kind erscheint mit 175 Seiten in deutscher Sprache im Verlag °luftschacht am 11. März 2013.

[review pros="

  • dramaturgisch gut aufgebaut
  • ein unbequemes Buch
  • Springer macht aus sich keinen Helden

" cons="

  • einige wenige Figuren bleiben unausgegoren
  • Paul zu sehr Randerscheinung

" score=77]

Der engagierte °luftschacht Verlag hat mit Kein böses Kind das Erstlingswerk eines vielversprechenden jungen Autors publiziert. Es ist kein einfaches Buch, aber es gibt bereits genug einfache Bücher, als Leser wird man gefordert und nimmt diese Herausforderung dankbar an. [caption id="attachment_2937" align="alignleft" width="200"] Kein böses Kind, Rechte bei Luftschacht Verlag[/caption] Kein böses Kind ist ein Spiel der Kausalitäten und Empfindungen, ein aufwühlendes und verstörendes Buch, nicht alle Fragen werden beantwortet, aber der Autor wollte es dem Leser spürbar nicht bequem machen, sondern ihn aus der Komfortzone herausholen. Und das ist ihm auch ordentlich gelungen. Einzig die Person von Nachtigalls Kollegin bleibt seltsam vage und unausgearbeitet. Hervorragend ist dafür Marias Hassliebe zu ihrem Adoptivkind Paul, dessen ihm prophezeites Schicksal schließlich sie ereilt. Es ist ein unbequemer Roman, der fast greifbar wird, greifbar auch die stetige Entwicklung der Bedrohung bis sie einen fast körperlich überwältigt und dennoch nie seinen beinahe poetischen Klang der Worte verliert. Im Roman Kein böses Kind von Fabian Oppolzer kehrt der Lehrer Nachtigall als ein anderer Mensch zu seiner Frau von der Griechenlandreise zurück, auf der drei seiner Schüler den Tod fanden. Doch nicht Griechenland hat ihren Mann verändert, die Veränderung begann viel früher. Doch hilflos treibt Maria durch die Ereignisse, so unfähig wie ihr behinderter Sohn Paul, die Situation zu begreifen und noch weniger in der Lage sie zu ändern. Der geschickt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her springende Roman lässt seinen Protagonisten keine Zeit zum Luftholen. Fabian Oppolzer zwingt sie, sich ihren Gefühlen stellen zu müssen, lässt sie nicht entkommen. Bis die Wahrheit, ihre Wahrheit ans Licht kommt. Dabei hätte es eine ganz normale Klassenfahrt nach Griechenland werden sollen. Irgendetwas ist aber aus dem Ruder gelaufen und jetzt sind Simon, Samuel und Lukas tot; und Nachtigall ist nicht mehr derselbe, als er zu seiner Familie zurückkehrt: zu Paul, der schon sieben ist, aber Windeln und dicke Brillen trägt und spricht, als wäre er erst zwei; und zu Maria, die Nachtigall liebt, aber Paul irgendwie hasst, was sich aber gar nicht schlecht anfühlt. Dabei hat sie sich damals genau so ein Kind gewünscht. Der in Stuttgart geborene Fabian Oppolzer ist in Vorarlberg aufgewachsen und studierte in Wien Geschichte, Theologie und Vergleichenden Literaturwissenschaften. Er hat mit Kein böses Kind sein Erstlingswerk vorgelegt. Publiziert wird er dabei vom Wiener Verlag °luftschacht, welcher vor kurzem sein 10 Jahresjubiläum gefeiert hat und schwerpunktmäßig junge Autoren im deutschsprachigen Raum veröffentlicht und die junge Literatur fördert. [box style="tip"]Kein böses Kind erscheint mit 175 Seiten in deutscher Sprache im Verlag °luftschacht am 11. März 2013.[/box] [review pros=" dramaturgisch gut aufgebaut ein unbequemes Buch Springer macht aus sich keinen Helden " cons=" einige wenige Figuren bleiben unausgegoren Paul zu sehr Randerscheinung " score=77]
Pros
Cons

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