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Ein Mord erster Klasse

Ein Mord erster Klasse von John le Carré ist der zweite Roman, in dem sein berühmter Geheimagent George Smiley vorkommt. Aber er sticht aus den bisher neun erschienen Romanen der George Smiley Reihe insofern hervor, da er der einzige klassische Kriminalroman innerhalb der Spionagereihe ist. George Smiley wird gebeten Stella Rode, der Ehefrau eines Professors der Carne Schule beizustehen.

Ein Mord erster Klasse, Rechte bei List/Ullstein

Ein Mord erster Klasse, Rechte bei List/Ullstein

Ein Mord erster Klasse ist sicher der schwächste der George Smiley Romane, nicht weil er als Krimi schwach ist, sondern weil er ein wenig zu hölzern gestaltet ist und zu sehr ein Gesellschaftsporträt einer Klasse ist, die es heute auch nicht mehr in England gibt. So wirkt der Inhalt ein wenig antiquiert und verstaubt, bleibt aber bis zur Auflösung durchaus ein Genuss zum Lesen.

Es gelingt John le Carré diese Gesellschaft zu beschreiben, sie aufzuzeigen, ohne sie lächerlich zu machen, auch wenn sie ein wenig lächerlich erscheinen mag. Die Reise nach der Wahrheit mag ein wenig unaufgeregt vonstatten gehen, dennoch ist es spannend John le Carré dabei zu begleiten. Doch die Spionageromane sind besser und spannender geschrieben.

Ein Mord erster Klasse ist ein klassischer Krimi und ein präzises Gesellschaftsporträt zugleich. Der Held, George Smiley, aus dem Geheimdienst ausgeschieden und zur Zeit Zivilist, wird von einer alten Bekannten um Hilfe gebeten. Smiley soll die junge Ehefrau eines Professors in einem Eliteinternat schützen, da sie um ihr Leben fürchtet. Doch ehe er tätig werden kann, ist die Frau bereits tot. Verdächtig ist zunächst ihr Ehemann, aber George Smiley stößt bald auf ganz andere Spuren. Es scheint, dass die Tote von vielen gehasst wurde.

John le Carré hatte ein bewegtes Leben. Sein Vater war ein mehrfacher Hochstapler und Betrüger, der ihn beeinflusste. Dann war der Autor mehrere Jahre lang Geheimagent beim britischen Geheimdienst. Er weiß also wovon er schreibt und „Der Spion, der aus der Kälte kam“ hat er, wie er später einmal in einem Interview erzählte, geschrieben, als er „in Beruf und Privatleben zutiefst unglücklich war“.

Viele Jahre spielten seine Bücher im Spionage-Milieu des Kalten Kriegs, aber es gelang ihm sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion neu zu erfinden und seitdem greift er andere Themen auf, meist die Verstrickung von Politik und Wirtschaft. Zu seinem Œuvre zählen mehr als zwei Dutzend Bücher, die vielfach und größtenteils sehr erfolgreich verfilmt wurden.

Der Ullstein Verlag wurde 1877 von Leopold Ullstein als reiner Zeitungsverlag in Berlin gegründet. Aber bereits seit 1903 werden auch Bücher verlegt und der Buchverlag wurde 2003 an den schwedischen Medienkonzern Bonnier verkauft und neu aufgestellt. Ullstein zählt zu den ältesten und größten Buchverlagen Deutschlands. Schatten von gestern erschien im Original unter dem Titel A Murder of Quality im Verlag Penguin Books, England.

Fotos: White Hare und Ullstein
Ein Mord erster Klasse von John le Carré, in der Übersetzung von Hans Bütow, ist seit Dezember 2013 bei Ullstein als Hardcover, Taschenbuch und ebook erhältlich.
68 / 100 Wertung
Weltenraum WertungWertung
Positives
ein durchaus klassischer, spannender Krimi
ein genaues Gesellschaftsportrait
im typischen John le Carré Stil
Negatives
der Krimi wirkt ein wenig antiquiert
die Gesellschaft, die er zeichnet, gibt es nicht mehr
seine Spionageromane sind wesentlich besser
die Auflösung ist nicht so spektakulär
Ein Mord erster Klasse von John le Carré ist der zweite Roman, in dem sein berühmter Geheimagent George Smiley vorkommt. Aber er sticht aus den bisher neun erschienen Romanen der George Smiley Reihe insofern hervor, da er der einzige klassische Kriminalroman innerhalb der Spionagereihe ist. George Smiley wird gebeten Stella Rode, der Ehefrau eines Professors der Carne Schule beizustehen. [caption id="attachment_35215" align="alignleft" width="200"] Ein Mord erster Klasse, Rechte bei List/Ullstein[/caption] Ein Mord erster Klasse ist sicher der schwächste der George Smiley Romane, nicht weil er als Krimi schwach ist, sondern weil er ein wenig zu hölzern gestaltet ist und zu sehr ein Gesellschaftsporträt einer Klasse ist, die es heute auch nicht mehr in England gibt. So wirkt der Inhalt ein wenig antiquiert und verstaubt, bleibt aber bis zur Auflösung durchaus ein Genuss zum Lesen. Es gelingt John le Carré diese Gesellschaft zu beschreiben, sie aufzuzeigen, ohne sie lächerlich zu machen, auch wenn sie ein wenig lächerlich erscheinen mag. Die Reise nach der Wahrheit mag ein wenig unaufgeregt vonstatten gehen, dennoch ist es spannend John le Carré dabei zu begleiten. Doch die Spionageromane sind besser und spannender geschrieben. Ein Mord erster Klasse ist ein klassischer Krimi und ein präzises Gesellschaftsporträt zugleich. Der Held, George Smiley, aus dem Geheimdienst ausgeschieden und zur Zeit Zivilist, wird von einer alten Bekannten um Hilfe gebeten. Smiley soll die junge Ehefrau eines Professors in einem Eliteinternat schützen, da sie um ihr Leben fürchtet. Doch ehe er tätig werden kann, ist die Frau bereits tot. Verdächtig ist zunächst ihr Ehemann, aber George Smiley stößt bald auf ganz andere Spuren. Es scheint, dass die Tote von vielen gehasst wurde. John le Carré hatte ein bewegtes Leben. Sein Vater war ein mehrfacher Hochstapler und Betrüger, der ihn beeinflusste. Dann war der Autor mehrere Jahre lang Geheimagent beim britischen Geheimdienst. Er weiß also wovon er schreibt und „Der Spion, der aus der Kälte kam“ hat er, wie er später einmal in einem Interview erzählte, geschrieben, als er „in Beruf und Privatleben zutiefst unglücklich war“. Viele Jahre spielten seine Bücher im Spionage-Milieu des Kalten Kriegs, aber es gelang ihm sich nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion neu zu erfinden und seitdem greift er andere Themen auf, meist die Verstrickung von Politik und Wirtschaft. Zu seinem Œuvre zählen mehr als zwei Dutzend Bücher, die vielfach und größtenteils sehr erfolgreich verfilmt wurden. Der Ullstein Verlag wurde 1877 von Leopold Ullstein als reiner Zeitungsverlag in Berlin gegründet. Aber bereits seit 1903 werden auch Bücher verlegt und der Buchverlag wurde 2003 an den schwedischen Medienkonzern Bonnier verkauft und neu aufgestellt. Ullstein zählt zu den ältesten und größten Buchverlagen Deutschlands. Schatten von gestern erschien im Original unter dem Titel A Murder of Quality im Verlag Penguin Books, England. Fotos: White Hare und Ullstein [box style="tip"]Ein Mord erster Klasse von John le Carré, in der Übersetzung von Hans Bütow, ist seit Dezember 2013 bei Ullstein als Hardcover, Taschenbuch und ebook erhältlich.[/box] [rwp_box id="0"]
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Cons

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