Die Kammer von Regisseur James Foley ist ein amerikanisches Justizdrama aus dem Jahr 1996. Das Drehbuch von William Goldman und Chris Reese basiert dabei auf dem gleichnamigen Roman des amerikanischen Autors John Grisham. In den Hauptrollen sind Gene Hackman als zum Tode verurteilter Bombenleger Sam Cayhall und Chris O’Donnell als sein Enkel und Anwalt Adam Hall zu sehen.
Die Kammer ist ein gutes Justizdrama, das die Todesstrafe thematisiert und ob Auge und Auge, Zahn um Zahn nicht mehr Rache als Gerechtigkeit ist. Trotz der guten Besetzung, vor allem Gene Hackman als verbitterter, hasserfüllter Verurteilter überzeugt, ist es eher eine schwächere John Grisham Verfilmung. Die Romanvorlage bleibt wesentlich spannender und vor allem vielschichtiger, im Film ist vieles einfach zu reduziert, zu oberflächlich dargestellt.
Es ist zwar durchaus gelungen, dass der Verurteilte, wie vermutlich in den meisten Fällen, kein netter Zeitgenosse ist, denn er ist unhöflich, rassistisch, engstirnig und wirkt auch nicht wie ein Opfer der Justiz, aber dennoch muss man sich fragen, ob er den Tod verdient. Der Film ist kein Plädoyer gegen die Todesstrafe, es ist ein Drama um den Kampf eines Enkelsohns, der das Warum verstehen will und hofft, dass er eine Rechtfertigung für die Taten seines Großvaters finden kann.
Die Kammer handelt von Adam Hall (Chris O’Donnell), einem jungen, aufstrebenden Anwalt, welcher den Fall von Sam Cayhall (Gene Hackman) übernimmt. Dieser wurde wegen eines rassistisch motivierten Bombenanschlags auf eine jüdische Anwaltskanzlei, bei dem zwei Kinder ums Leben kamen und deren Vater schwer verletzt wurde, zum Tode verurteilt. Nun wartet er im Hochsicherheitstrakt des Staatsgefängnisses von Mississippi auf seine Hinrichtung in der Gaskammer. Adam Hall hat nur wenig Zeit, um den Mann zu retten, der für ihn viel mehr ist als ein Mandant, nämlich sein Großvater.
Adam Hall ist kein Rassist und es fällt ihm schwer irgendeinen Zugang zu seinem Großvater zu finden. Da der Antisemit Cayhall ein Mitglied des Ku-Klux-Klan in vierter Generation, seinen Enkel verachtet und daher jegliche Hilfe verweigert, wird Hall die Verteidigung beinahe bis zur Unmöglichkeit erschwert. Cayhall war bei dem Anschlag nur Komplize und hatte nicht die Absicht Menschen zu Schaden kommen zu lassen, weigert sich aber seine Mittäter preiszugeben.
John Grisham, geboren 1955 in Jonesboro, USA, ist ein amerikanischer Anwalt und war 7 Jahre Mitglied des Repräsentantenhaus von Mississippi, aber wurde vor allem durch seine zahlreichen Justizthriller und Kriminalromane mit einer Gesamtauflage von 275 Millionen Exemplaren, bekannt. Vor allem in den 1990ern wurden rund ein Dutzend davon, zum Teil mit hochkarätiger Besetzung verfilmt, darunter auch Gingerbread Man.
Die Kammer, mit einer Spieldauer von ca. 112 Minuten, wird mit einem sauberen Bild im Format 16×9 (2,35:1) geboten. Der gute Ton wird auf Englisch und Deutsch in DTS-HD 5.1 präsentiert. Unter den Extras findet sich als Bonusmaterial eine Bildergalerie mit seltenem Werbematerial.
der verurteilte Bombenleger ist kein Sympathieträger
die Geschichte wird sehr kompakt erzählt
der Film plätschert ein wenig dahin
der Regisseur kratzt nur an der Oberfläche