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Schafe, Monster und Mäuse

Das neue Album von Element of Crime mit dem Titel Schafe, Monster und Mäuse ist wie der Blick aus dem Fenster eines regenreichen Tages, voller Wärme und gleichzeitig voller Melancholie, die sich nicht nur in den wunderbaren, fast schon poetischen Texten wiederfindet, sondern auch in den Klängen der Band. Hier zeigt sich eine Band, die niemand etwas beweisen muss, sondern die ihren Platz in den Herzen ihres Publikums und in der Mitte des Lebens gefunden hat.

Schafe, Monster und Mäuse von Element of Crime, Rechte bei Universal Music

Treulos ist die Sonne und treulos warst auch du, ist eine Textzeile aus dem ersten Song, aber Element of Crime bleibt sich selbst durchaus treu. Und sie haben genau die richtige Musik für die Momente, wo der Himmel grauer als grau erscheint und sie treffen mit ihren Texten und dem melancholischem Ton einen immer dort, wo man es nicht erwartet und bringen einen zum schmunzeln. Für zum Teil absurde Textzeilen wie „Ich wäre gerne ein Gummibär, da gibts die gelben und die roten, das sind alles Vollidioten“ oder wunderbar poetischen „In U-Bahnzügen die nirgends, halten und trotzdem nicht fahr’n, sitzen wir Nacht für Nacht allein“ lieben die Fans diese Band.

Element of Crime wird als Band, welche melancholisch-chansoneske Pop- und Rockmusik spielt, definiert und dieser Definition wird sie auch mit ihrem neuen Album mehr als gerecht. Man bekommt durchaus was man erwartet, wobei es mit Karin, Karin ein überraschend heiteres Lied gibt. Zu den Songs mit typischen Element of Crime Flair zählen sicher Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin, das titelgebende Schafe, Monster und Mäuse oder Im Prinzenbad allein. Die Band hält dem Leben durchaus einen Spiegel vor, aber wird dabei niemals gemein und gibt niemanden eine Anleitung was man in diesem Spiegel zu sehen hat.

Ein wenig vermisst man vielleicht die schwerfällige aber jugendliche Romantik, die es immer gab und auch wenn die Lieder durchwegs gut sind, fehlt das Highlight, das eine Lied, das hervorsticht, das sich abhebt, der Regenbogen der Melancholie, der die Liedtexte und die Musikwelt von Element of Crime nicht nur zum funkeln, sondern zum Leuchten bringt. Man wird aber mit wunderbaren Liedern entschädigt.

Der Musiker, Schriftsteller und Drehbuchautor Sven Regener lebt seit vielen Jahren in Berlin und hat die Band Element of Crime ebenda gegründet. Mit seinem Romanerstling Herr Lehmann hat Regener einen formidablen Erfolg geschafft und dabei Kultfiguren wie Herrn Lehmann oder Charly Schmidt begründet. Herr Lehmann ist sogar als gleichnamige Comicversion erschienen. Neben 9 Studioalben mit Element of Crime hat er mehr als ein halbes Dutzend Bücher geschrieben und beim Film Hai-Alarm am Müggelsee gemeinsam mit Leander Haußmann Regie geführt.

Die Gruppe Element of Crime wurde im März 1985 in West-Berlin gegründet. Die Gründungsmitglieder sind: Sven Regener (Gesang, Gitarre, Trompete), Jakob Friderichs (Gitarre), Paul Lukas (Veto) (Baß), Jürgen Fabritius (Saxophon) und Uwe Bauer (Schlagzeug). Doch nach einem anfänglichen Erfolg kommt erst mit ihrem ersten rein deutschsprachiges Album „Damals hinterm Mond“ und als Vorgruppe von Herbert Grönemeyer auch die Popularität und der Kult Status.

Schafe, Monster und Mäuse beinhaltet folgende Tracks:

  1. Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang 4:29
  2. Schafe, Monster und Mäuse 3:35
  3. Ein Brot und eine Tüte 4:35
  4. Bevor ich dich traf 4:35
  5. Immer noch Liebe in mir 4:05
  6. Gewitter 5:44
  7. Die Party am Schlesischen Tor 4:35
  8. Stein, Schere, Papier 6:02
  9. Im Prinzenbad allein 4:26
  10. Karin, Karin 3:49
  11. Nimm dir, was du willst 4:40
  12. Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin 4:54
Fotos: Universal Music / Charlotte Goltermann

Element of Crime – Schafe, Monster und Mäuse ist als CD und auf Vinyl seit 05. Oktober 2018 bei Universal Music erhältlich. Weiters kann man die Lieder natürlich auch als mp3s erwerben.

85
%
Element of Crime wird als Band, welche melancholisch-chansoneske Pop- und Rockmusik spielt, definiert und dieser Definition wird sie auch mit ihrem neuen Album mehr als gerecht. Man bekommt durchaus was man erwartet, wobei es mit Karin, Karin ein überraschend heiteres Lied gibt.
Pros
  • typisches Element of Crime Flair
  • wunderbar schwermütige Liedtexte
  • Sven Regener verkörpert diese Melancholie
  • man bekommt das, was man sich als Fan erhofft
Cons
  • ich vermisse das alles überragte Lied
  • es fehlt ein wenig an jugendlicher Romantik

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